Denkmal Martin Luthers vor der Dresdner Frauenkirche

Am Reformationstag erinnern Protestanten in aller Welt an den Beginn der Reformation durch die Veröffentlichung der 95 Thesen durch Martin Luther (im Bild das Lutherdenkmal in Dresden).

Bild: pixabay/sharonang

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„Freiheit – das Megathema der modernen Welt“

Wie Beschränkungen aufgebrochen und wie Freiräume neu gestaltet werden können, dies waren Themen der Reformationstagspredigten von Landesbischof, Regionalbischöfinnen und Regionalbischöfen.

An historischem Ort hat der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, am Reformationstag am 31. Oktober den Wert der Freiheit ins Gedächtnis gerufen. Bedford-Strohm predigte in der Wittenberger Schlosskirche, die 1517 Ausgangspunkt der Reformation war. „500 Jahre nach der Reformation ist Freiheit ein Megathema unserer Zeit“, so Bedford-Strohm im Vorfeld des Reformationstages. „Sie ist vielleicht das Megathema der modernen Welt“.

Um den Wert der Freiheit zu ermessen, müsse er nur auf die eigene Geschichte schauen: „Ich selber bin 10 km von der sogenannten Zonengrenze in Oberfranken aufgewachsen, in Coburg. Jeden Nachmittag am Sonntag sind wir spazieren gegangen und haben den Stacheldraht gesehen. Und ich habe mir nie träumen lassen, dass ich eines Tages noch selbst erleben würde, dass diese Stacheldrahtanlagen nicht mehr da sind. Dass ich je an einem Reformationstag in der Schlosskirche zu Wittenberg, am Grab Martin Luthers predigen könnte.“

Predigten der Mitglieder der Kirchenleitung am Reformationsfest

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„Wo könnte uns die Botschaft von der Freiheit eines Christenmenschen mehr in den Ohren klingen als an dem Ort, an dem vor 500 Jahren Martin Luther und Philipp Melanchthon zu einem neuen Aufbruch der Kirche geblasen haben! Luthers Ruf ‚Zur Freiheit hat uns Christus befreit!‘ habe damals den großen Unterschied gemacht und habe auch heute nichts an Aktualität verloren“, so Bedford-Strohm.

 „Der Mensch ist allein gerechtfertigt aus dem Glauben und nicht aus den Werken“, diese Erkenntnis der Reformation befreie davon, falschen Ansprüchen hinterherzujagen und gebe Kraft für neue Aufbrüche. Wer nicht aus der Angst lebe, sondern den Geist der Liebe und der Besonnenheit spüre, könne aus Freiheit dem Nächsten dienen und sich für das Gemeinwesen engagieren. „Genau diesen Geist brauchen wir heute auch“, so der EKD-Ratsvorsitzende.

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Am Reformationstag erinnern Protestanten in aller Welt an den Beginn der Reformation durch die Veröffentlichung der 95 Thesen von Martin Luther. Mit seiner Kritik an der Kirche seiner Zeit hat Luther Veränderungen angestoßen, die später zum Entstehen der evangelischen Kirche führten. Der Reformationstag ist Feiertag in neun Bundesländern, in den evangelischen Kirchen wird mit Gottesdiensten der Ereignisse am 31. Oktober 1517 gedacht.

31.10.2021
EKD/ELKB

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