Das 'Kar' in Karfreitag stammt vom althochdeutschen Begriff 'Kara' ab und bedeutet Kummer oder Trauer.

Das "Kar" in Karfreitag stammt vom althochdeutschen Begriff "Kara" ab und bedeutet Kummer oder Trauer.

Bild: GettyImages-Lukas Zelinka

Predigten an Karfreitag

Hoffnung in der Hilflosigkeit

Am Karfreitag predigten der Landesbischof und die Kirchenleitung über Hoffnung trotz des lang anhaltenden Kriegs in der Ukraine, trotz Zukunftsangst und Ohnmacht.

"So viel Finsternis", klagte Ladesbischof Heinrich Bedford-Strohm zu Beginn seiner Karfreitagspredigt mit Blick auf den Krieg in der Ukraine und in anderen Teilen der Welt. "Können wir das Leid überhaupt noch sehen? Wie soll man das Leid überhaupt noch aushalten? Wie soll man in all dem Leid überhaupt noch die Hoffnung bewahren?" Gerade bei diesen Fragen spreche die Passionsgeschichte direkt in die Seelen hinein. Verdrängung des Leidens komme darin vor, Angst vor dem Tod, Verzweiflung, Abgründe in menschlichen Beziehungen, Populismus, Feigheit, Häme und Sadismus, Aber auch Zärtlichkeit und Empathie.

 

Predigten der Kirchenleitung zum Nachlesen

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Das Wort Gottes habe Kraft, nicht weil es ein erhabenes Wort der Mächtigen sei, "sondern weil es ein Wort ist, das in einem dunklen Moment als Schrei laut geworden ist". Dieses Wort dürfe nicht missbraucht werden. "Immer wieder ist Jesu Schrei pervertiert worden zu Segensworten über Waffen. Immer wieder ist Jesus, das Opfer brutaler Gewalt, missbraucht worden, um die Ausübung brutaler Gewalt religiös zu legitimieren." Alle Christinnen und Christen seien gerufen, dagegen zu protestieren. "Deswegen rufe ich am Karfreitag hin zu unseren Schwestern und Brüdern in der russischen Kirche: Nehmt diesen illegalen und unmoralischen Angriffskrieg eurer Armee nicht länger hin! Wehrt euch dagegen! Lasst uns alle gemeinsam Wege heraus aus diesem Verderben für die ukrainische und die russische Nation finden!"

Als Kirchen Feindschaft überwinden

Jesu Schrei am Kreuz sei in den Ruinen der zerstörten ukrainischen Städte zu hören, so der Landesbischof weiter. „Lasst uns seinen Schrei der Verzweiflung im Schluchzen all der Soldatenmütter hören, deren Söhne sinnlos in diesem Krieg gestorben sind! Lasst uns wenigstens als Kirchen alle Feindschaft überwinden und an der Seite des Gekreuzigten in den geringsten seiner Schwestern und Brüder stehen!“

07.04.2023
ELKB