An Ostern verschiebt sich der Horizont und das Leben nach dem Tod kommt in den Blick.
Bild: GettyImages-JuSkz
Predigten an Ostern
Das Leben siegt
Das Osterlicht scheint laut dem bayerischen Landesbischof Christian Kopp auch in Kriegsgebieten wie der Ukraine, Russland, Israel und Palästina. „Wir beten inniglich um Frieden und Friedensverhandlungen, um Waffenstillstand endlich“, sagte der evangelische Theologe am Ostersonntag in der Münchner Matthäuskirche. „Waffen werden niemals für einen stabilen Frieden sorgen. Menschen müssen verhandeln, müssen reden.“ Auch an diesem Ostermorgen stürben Menschen in der östlichen Ukraine und im Gazastreifen.
Mehr
Weniger
Zugleich erinnerte Kopp daran, dass vor Gott jeder Mensch gleich viel wert sei. „Das ist eine der Kernbotschaften des christlichen Glaubens.“ Bei Gott zählten nicht Geld, Ansehen, sozialer Stand oder Titel. „Bei Gott zählt der Mensch. Die Ostermusik erklingt für jeden Menschen.“
Gisela Bornowski: Ostern ist da, wo Trost erlebt wird
Die Ansbach-Würzburger Regionalbischöfin Gisela Bornowski predigte in der Würzburger St. Johanniskirche, Ostern sei immer da, „wo jemand Trost und Halt erlebt in schwerer Zeit; wo jemand nicht aufgibt zu hoffen, dass das Leben dennoch weitergeht". So schwer der Gang „weg vom Grab zurück ins Leben“ auch sei, immer wieder bekämen Menschen die Kraft dazu, erläuterte Bornowski.
Dorothea Greiner: Gott ist auf der Seite der Schwachen
Gott sei auf der Seite derer, die ihn brauchen, predige die Bayreuther Regionalbischöfin Dorothea Greiner. Er habe Schwache, Hungrige, Arme, Bedürftige und Sterbende im Blick, sagte Greiner am Ostersonntag in der Bayreuther Stadtkirche laut Predigtmanuskript. Gott könne alle Verhältnisse umkehren: „schwach - stark, hungrig - satt, unfruchtbar - kinderreich, tot - lebendig, arm - reich, bedürftig - geehrt.“
Klaus Stiegler: Ostern ist Gottes Versprechen auf Zukunft
Von der Umkehrung der Verhältnisse sprach auch der Regensburger Regionalbschof Klaus Stiegler. „Das Leben hat den Tod besiegt. Christus ist auferstanden. Er hat dem Tod die Macht genommen.“ Bisherige scheinbare elbstverständlichkeiten des Zusammenlebens seien grundlegend in Frage gestellt, so Stiegler. Als Beispiele nannte er den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine, die menschlichen Tragödien und Opfer im Gaza-Streifen sowie radikalen religiösen und nationalen Fundamentalismus. Ostern aber sei Gottes Versprechen auf Leben und Zukunft, auf Frieden und geschwisterliches Zusammenleben.
Thomas Prieto Peral: Ostern als Provokation
Der Tod habe nicht das letzte Wort, betonte der Münchner Regionalbischof Thomas Prieto Peral in seiner Osterpredigt in der Münchner Lukaskirche. Auch heute nicht, wo Diktatoren wieder Kriege entfachten, wo eine Unkultur des Hasses immer normaler und Mitgefühl als Gutmenschentum abgetan werde. In Christus sei es ein für allemal erwiesen, dass Liebe und Gewaltlosigkeit stärker seien als die kalte Macht des Todes, sagte Prieto Peral weiter. „Die Auferstehung Christi ist die größte Provokation für alle, deren Macht auf Angst beruht.“
31.03.2024
epd