Ilse Aigner überreichte Präsidentin Barbara Städtler-Mach den Bayerischen Verfassungsorden.
Bild: Archiv des Bayerischen Landtags
Auszeichnung
Herausragendes Engagement für das Gemeinwohl
Der Bayerische Landtag ehrt mit dem Verfassungsorden Bürgerinnen und Bürger, die sich herausragend für das Gemeinwohl engagieren und damit die Werte der Bayerischen Verfassung mit Leben füllen. Coronabedingt musste die Aushändigung der Orden vom vergangenen Jahr verschoben werden – und wurde am vergangenen Freitag nachgeholt. Landtagspräsidentin Ilse Aigner hat am Freitag Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm und die Präsidentin der Evangelischen Hochschule Nürnberg, Prof. PD Dr. theol. Barbara Städtler-Mach, mit dem Bayerischen Verfassungsorden ausgezeichnet.
Städtler-Mach gehöre zu den "Pionierinnen der Aufwertung der Alten- und Krankenpflege"
Barbara Städtler-Mach gehöre aus Sicht des Landtags "deutschlandweit zu den Pionierinnen der Aufwertung der Alten- und Krankenpflege". Als Gründungsprofessorin des damals völlig neuen Studiengangs "Pflegemanagement" habe sie einen Meilenstein gesetzt, um dem Berufsbild Pflege einen akademischen Baustein hinzuzufügen. Die 66-jährige Theologin Städtler-Mach arbeitete zunächst zehn Jahre lang als Klinikpfarrerin in der Nürnberger Klinik Hallerwiese, bevor sie 1996 als Gründungsprofessorin den neuen Studiengang Pflegemanagement an der damaligen Evangelischen Fachhochschule Nürnberg auf die Füße stellte. Seit 2014 ist die Expertin für Pflegewissenschaften Präsidentin der Evangelischen Hochschule Nürnberg.
Ihr gratuliert Oberkirchenrat Stefan Reimers, Ständiger Vertreter des Landesbischofs: „Frau Städtler-Mach ist als Präsidentin der Evangelischen Hochschule Nürnberg (EvHN) eine der nicht nur im Bereich Pflegewissenschaften hoch angesehenen Wissenschaftlerinnen, sondern in ihrem Leitungsamt auch dafür verantwortlich, dass die EvHN sich im Kreis der bayerischen Fachhochschulen und Ausbildungsstätten für soziale Berufe einen hervorragenden Ruf erarbeitet hat. Gerade mit Blick auf die Herausforderungen einer älter werdenden Gesellschaft zeigt sie nicht nur deutlich Herausforderungen auf, sondern arbeitet auch intensiv und kooperativ an Lösungsmodellen in der Verknüpfung von Forschung, Lehre und konkreter Praxis.“
Auch Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm hat diese Auszeichnung aus den Händen der Landtagspräsidentin entgegennehmen dürfen. Er höre den Menschen zu, bringe sie zusammen und beziehe klar Stellung, wo Grundwerte verletzt werden, so heißt es in der Laudatio. Seit vielen Jahren engagiere sich der Landesbischof und ehemalige EKD-Ratsvorsitzende aktiv für die Werte der Bayerischen Verfassung und setze ich zum Beispiel entschieden gegen Rechtsextremismus, Antisemitismus und Rassismus ein, „etwa als streitbarer Sprecher des Bayerischen Bündnisses für Toleranz“.
Die Präsidentin der bayerischen Landessynode, Annekathrin Preidel, gratulierte dem Landesbischof: „Ich freue mich sehr, dass unserem Landesbischof der Bayerische Verfassungsorden verliehen wird und gratuliere ihm im Namen der Landessynode, aber auch ganz persönlich sehr herzlich. Heinrich Bedford-Strohm setzt sich in vorbildlicher Weise und mit großem und leidenschaftlichem Engagement für eine Gesellschaft ein, in der die christlichen Werte Solidarität, Frieden und Gerechtigkeit gelebt werden. Unsere Gesellschaft braucht Menschen wie ihn, die ihre Stimme für eine menschenwürdige Ordnung von Gesellschaft und Staat erheben und deren Stimme auch gehört wird.“
Die Auszeichnung wurde als Bayerische Verfassungsmedaille am 1. Dezember 1961 vom damaligen Landtagspräsidenten Rudolf Hanauer gestiftet. 2021 wird der Orden erstmals als Bayerischer Verfassungsorden in einer Klasse verliehen.
24.06.2022
ELKB/Minkus