Lassen Sie uns so gemeinsam durch die Fastenzeit gehen: in Kontakt mit Leuten, die uns guttun, und mit offenen Augen für die anderen, die unterwegs sind.

"Lassen Sie uns so gemeinsam durch die Fastenzeit gehen: in Kontakt mit Leuten, die uns guttun, und mit offenen Augen für die anderen, die unterwegs sind."

Bild: Felix Adler

7 Wochen Ohne

Woche 1: Miteinander gehen

Jede Woche der Fastenzeit steht unter einem speziellen Motto mit jeweils einer passenden Bibelstelle. Eingeordnet wird diese von Pfarrer Frank Muchlinsky von der Nordkirche.

"Am selben Tag waren zwei Jünger unterwegs zu dem Dorf Emmaus. Es lag gut zehn Kilometer von Jerusalem entfernt. Sie unterhielten sich über alles, was sie in den letzten Tagen erlebt hatten. Während sie noch redeten und hin und her überlegten, kam Jesus selbst dazu und ging mit ihnen. Aber es war, als ob ihnen jemand die Augen zuhielt, und sie erkannten ihn nicht." (Lukas 24,13‒16 Basisbibel)

Der kurze Text braucht eine Einordnung in den biblischen Zusammenhang. Er spielt, wie erwähnt, am Ostertag. Das bedeutet, die beiden Jünger, die hier unterwegs sind, haben wirklich viel erlebt, worüber sie reden können: Jesus wurde verhaftet, am selben Tag noch verhört und gefoltert und am nächsten Tag öffentlich hingerichtet. Die Jünger flohen, ein Begräbnis war nur notdürftig möglich. Man brachte den Leichnam in ein Grab, ohne ihn zu salben, denn der Sabbat hatte begonnen. Den warteten die Frauen ab, die am nächsten Tag zum Grab gingen, um Jesus die letzte Ehre zu erweisen. Das Grab war aber leer, so erzählten sie aufgeregt den Jüngern, als sie zurückkehrten. Und Gestalten in leuchtenden Gewändern hätten ihnen gesagt, Jesus lebe, er sei auferstanden. Niemand glaubte ihnen die Erzählung. Und nun sind die beiden namenlosen Jünger unterwegs in ein Nachbardorf von Jerusalem.

Warum die beiden aufgebrochen sind, wird nicht erzählt, aber ich kann mir gut vorstellen, wie sie miteinander reden und all das besprechen, was sie erlebt haben. Es ist so gut, jemanden zu haben, mit dem man die eigene Trauer teilen kann! Die beiden haben einander, und so können sie einander stützen. Sie können das Schlimme, das sie erlebt haben, gemeinsam besprechen und so sicherlich ein Stück weit bearbeiten. Allerdings drückt ihnen genau diese Tatsache anscheinend ihre Augen zu...

Die ganze Fastenmail von Frank Muchlinsky mit der Wochenaufgabe finden Sie hier.

Am Freitag, dem 25. März, findet wieder ein großer Online-Bibliolog statt. Informationen und Anmeldung finden Sie unter diesem Link.

14.02.2024
Frank Muchlinsky

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