Der Ring for Peace veranschaulicht das Leitthema der 10. Weltversammlung und wird als dauerhaftes Symbol des Friedens zwischen den Religionen eingeführt.
Bild: Christian Flemming
Lindau
Weltversammlung "Religion for Peace" in Lindau
Eine Woche vor Beginn der 10. Weltversammlung von Religions for Peace laufen die Vorbereitungen im Organisationsteam auf Hochtouren, schon bald werden die New Yorker Kollegen eintreffen und der große Holzring Ring for Peace im Luitpoldpark steht. Das Team bereitet zudem die Mitwirkungsmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung vor, denn vom 20. bis 23. August findet erstmals in Deutschland die Weltversammlung statt. Hochrangige Religionsvertreterinnen und -vertreter werden sich dann unter dem Motto „Für unsere gemeinsame Zukunft sorgen – das Gemeinwohl für alle fördern“ mit ihrer eigenen gesellschaftspolitischen Verantwortung auseinandersetzen.
Was auf den ersten Blick selbstverständlich erscheinen mag, ist bei genauerem Hinsehen eine Errungenschaft, für die immer wieder neu gestritten werden muss: Religionen für den Frieden! Ein Blick in die Geschichte und Gegenwart von Konflikten zeigt: Es ist keineswegs selbstverständlich, dass sich Vertreterinnen und Vertreter der Religionen gemeinsam für Frieden einsetzen.
Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm zur 10. Weltversammlung in Lindau
In Lindau kommen rund 1000 Vertreter der größten Religions- und Kulturgemeinschaften, aber auch von Regierungen, NGOs und multilateralen Institutionen aus aller Welt zusammen. Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Kardinal Reinhard Marx, werden Grußworte halten. Außerdem nehmen an der Versammlung unter anderem Religionsvertreter aus Buddhismus, Hinduismus, Judentum, Islam oder Taoismus teil. In zahlreichen Workshops und Diskussion wollen sie sich vier Tage lang darüber austauschen, wie der Dialog zwischen den Religionen den Frieden fördern kann.
Als dauerhaftes Friedenssymbol wird die gerade kürzlich fertiggestellte Skulptur im Luitpoldpark von Lindau stehenbleiben. Ein 7,5 Meter hoher, stehender hölzerner Ring bildet die Form eines Möbiusbandes, 36 Hölzer aus aller Welt wurden darin integriert. Dazu Bildhauer Gisbert Baarmann: "Das Möbiusband, ein hölzerner Kreis, bei dem Innen und Außen eins werden, ist gebaut aus vielen einzelnen Elementen, die sich zu einem besonderen Ring verbinden, einem Ring für den Frieden. Ob die Vielfalt der Holzarten mit der Vielfalt der Glaubensrichtungen vergleichbar ist, lässt sich schlecht sagen. Die Schönheit einer jeden Holzart für sich lässt sich aber kaum übertreffen.“ Wie die Hölzer des Ringes kommen auch die Delegierten der Weltversammlung aus aller Welt.
Eröffnet wird die Versammlung am 20. August von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier. Eine zeremonielle Feier zur Eröffnung wird anschließend um 12.30 Uhr direkt im Lindauer Luitpoldpark an der neuen Skulptur Ring for Peace, dem Symbol der 10. Weltversammlung, stattfinden. „Inhaltlich geht es bei der Eröffnungszeremonie um den globalen Schutz religiöser Stätten“, so Ulrich Schneider, Geschäftsführer der Stiftung Friedensdialog der Weltreligionen und Zivilgesellschaft. Die Zeremonie ist öffentlich, die Bevölkerung ist herzlich dazu eingeladen: Anmeldungen dazu bis zum 14. August unter www.ringforpeace.org/ceremony.
Aktive Beteiligung der Bevölkerung
Während der gesamten Woche überträgt der Veranstalter sämtliche Plenumsveranstaltungen auf www.ringforpeace.org live ins Internet. Zudem findet auf dem Platz vor der Inselhalle, der Agora, ein Public Viewing statt. Die Agora bietet einen Markt der Möglichkeiten, auf dem sich Organisationen, Gruppen und Initiativen mit ihren themenverwandten Projekten vorstellen: Dienstag bis Donnerstag, 20. bis 22. August, von 10 bis 17 Uhr und am Freitag, 23. August, von 10 bis 12 Uhr.
Zwischen den Kirchen auf der Insel Lindau laden die Kirchengemeinden am Mittwoch, den 21. August von 19 bis 21 Uhr die Bevölkerung zu einer langen Tafel dazu ein, gemeinsam mit den Delegierten zu essen und zu trinken und dabei ins Gespräch zu kommen. Zudem sind alle herzlich eingeladen, an einem ökumenischen Gottesdienst teilzunehmen, der jeden Morgen von 8.00 bis 8.30 Uhr im Münster Unserer Lieben Frau stattfindet.
Am Donnerstag, den 22. August, um 15 Uhr kann man sich bei den Lightning Talks im Parktheater und Studio Kino für 1,5 Stunden von inspirierenden Kurzvorträgen, persönlichen Geschichten und beispielgebende Ideen verzaubern lassen. Sieben Religionsvertreter und Friedensaktivisten aus aller Welt werden von ihrer Friedensarbeit erzählen. Mit dabei sind Oberrabbiner Dr. David Rosen, Co-Präsident von Religions for Peace und die muslimische Friedensaktivistin Lejla Hasandedic aus Bosnien-Herzegowina. Der Eitritt ist frei, Anmeldungen unter talks@ringforpeace.org.
13.08.2019
Ring for Peace/ELKB