Noch immer müssen nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ca. 160 Millionen Kinder auf der Welt arbeiten.

Noch immer müssen nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ca. 160 Millionen Kinder auf der Welt arbeiten.

Bild: GettyImages-Stephen Barnes

Mission EineWelt

Welttag gegen Kinderarbeit

Mission EineWelt ruft anlässlich des Welttags gegen Kinderarbeit am 12. Juni Unternehmen, die Politik und Konsument*innen zu mehr Engagement gegen ausbeuterische Kinderarbeit sowie zur konsequenten Umsetzung des Lieferkettensorgfaltpflichtengesetzes auf.

Noch immer müssen nach Angaben der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) ca. 160 Millionen Kinder auf der Welt arbeiten, weil ihre Eltern zu wenig verdienen, um das Überleben der Familie zu sichern. D.h. jedes 10. Kind weltweit schuftet meist in der Landwirtschaft, aber auch im Bergbau, der Industrie, im Dienstleistungssektor oder im Haushalt. Über die Hälfte sind unter 12 Jahre alt und knapp die Hälfte arbeitet unter gefährlichen, ausbeuterischen Bedingungen, vor allem in Afrika, aber auch in Asien und Lateinamerika. Meist können die Kinder nicht zur Schule gehen und werden ihrer Kindheit beraubt. Sie schuften auf Kakaoplantagen für unsere Schokolade oder auf Baumwollfeldern für unsere Kleidung, sie holen wertvolle Metalle aus gefährlichen Minen für unsere IT- und Elektrogeräte.

„Eine Aussetzung des deutschen Lieferkettengesetzes für zwei Jahre, bis das europäische Lieferkettengesetz in deutsches Recht umgesetzt ist, wie Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck es vor ein paar Tagen gefordert hat, ist deshalb das absolut falsche Signal“, meint Gisela Voltz, entwicklungspolitische Bildungsreferentin bei Mission EineWelt. „Vielmehr muss das deutsche Lieferkettengesetz konsequent angewendet und umgesetzt werden, sowohl von den Unternehmen als auch der Aufsichtsbehörde BAFA (Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle). Der Schutz von Menschen- und Arbeitsrechten sowie der Umwelt in den Lieferketten ist eine Grundvoraussetzung, um ausbeuterische Kinderarbeit einzudämmen“, meint die Theologin. „Für existenzsichernde Löhne und faire Arbeitsbedingungen tragen die Auftraggeber, also die Unternehmen eine wichtige Verantwortung. Sie müssen in ihren Lieferketten für menschenwürdige Arbeitsbedingungen sorgen.

Auch die „Verbraucher*innen können etwas gegen ausbeuterische Kinderarbeit tun, indem sie von Politik und Unternehmen die Achtung der Menschen- und Arbeitsrechte einfordern sowie beim täglichen Einkauf auf die Nachhaltigkeits-Kriterien saisonal (bei Lebensmitteln), regional, bio und fairtrade achten“, so Voltz.

Mission EineWelt unterstützt zahlreiche Projekte seiner Partnerkirchen in Afrika, Asien, Lateinamerika und dem Pazifik, die sich für die Bildung und die Rechte von Kindern sowie nachhaltige Landwirtschaft einsetzen.

12.06.2024
Mission EineWelt

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