Papierschiff auf Landkarte mit der Aufschrift HELP

Schutzbedürftigen Menschen weiter Schutz gewähren - dazu haben EKD, Diakonie Deutschland und Brot für die Welt die Ministerpräsidentenkonferenz zum Weltflüchtlingstag aufgefordert.

Bild: gettyimages/AntonChalakov

Asylverfahren

"Auslagerung ist keine Option"

Kurz vor der Diskussion über die Auslagerung von Asylverfahren in Drittstaaten haben Brot für die Welt, Diakonie und EKD die Ministerpräsidentenkonferenz dazu aufgefordert, solchen Plänen eine klare Absage zu erteilen.

Diese seien „unsolidarisch und menschenrechtlich bedenklich", erklärte Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt.  "Zudem sind sie realitätsfremd. Berichte unserer internationalen Partnerorganisationen legen nahe, dass Deutschland keine Länder finden wird, die zur Aufnahme einer größeren Anzahl von Geflüchteten aus Europa bereit sind." Mit Blick auf die neuen Höchstwerte – laut UN sind derzeit 120 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht – ergänzt Pruin: "Die globalen Herausforderungen im Flüchtlingsschutz werden immer größer. Die Antwort darauf kann nicht lauten, sich schrittweise aus dem Flüchtlingsschutz zurückzuziehen.“

"Anstatt viel Zeit und Geld in die Umsetzung unrealistischer und gefährlicher Modelle zu investieren, sollten diese Mittel dazu verwendet werden, um Flüchtende weltweit zu unterstützen – in den Erstaufnahmeländern ebenso wie in Deutschland."

Dagmar Pruin, Präsidentin von Brot für die Welt

Das bestätigt auch der Präsident der Diakonie Deutschland, Rüdiger Schuch: " Wir stehen fest zur unbedingten Achtung der Menschenwürde und zum Recht auf Asyl in Deutschland. Das bedeutet, dass wir schutzbedürftigen Menschen hier Schutz gewähren und diese Verantwortung nicht auf außereuropäische Drittstaaten abwälzen.

Wir wollen auch weiterhin durch die tägliche Arbeit unserer Migrationsfachdienste unseren Beitrag zu einer Willkommenskultur leisten und schutzbedürftigen Menschen das Ankommen, das Fußfassen, den Spracherwerb und die Integration in den Arbeitsmarkt erleichtern.

Präses Heinrich: Klare Absage an Abschottung und Ausgrenzung

Anna-Nicole Heinrich, Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland und Mitglied der bayerischen Landessynode, verdeutlicht: "In jedem Menschen in Not, in allen Geflüchteten dieser Welt begegnet uns Christus. Sich der eigenen Verantwortung für notleidende Menschen zu entziehen, indem man die Aufgabe anderen, ärmeren Staaten aufbürdet, ist unverantwortlich, unrechtmäßig und dazu unrealistisch. Es schafft das Flüchtlingsrecht de facto ab. Als Christ:innen können wir nicht anders, als uns für politische Lösungen einzusetzen, die die Menschenwürde und Menschenrechte zum Maßstab nehmen. Abschottung, Ausgrenzung und Entrechtung muss eine klare Absage erteilen werden."

Anfang Juli will Heinrich zusammen mit weiteren Mitgliedern des Präsidiums der Synode an die EU-Außengrenze nach Griechenland reisen, um sich vor Ort mit Geflüchteten sowie Vertreter*innen der Zivilgesellschaft und der Behörden auszutauschen.

19.06.2024
PM

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