Bitte bringen Sie nach Möglichkeit einen Ausweis, Ihre Versichertenkarte und Ihr Impfbuch mit.
Bild: Vesperkirche Schweinfurt
Schweinfurt
Vesperkirchen sind ein Zeichen der Mitmenschlichkeit
Vesperkirchen sind nach Ansicht der Ansbach-Würzburger Regionalbischöfin Gisela Bornowski ein Ausdruck dafür, dass Menschen sich einander nicht egal sind. Dort nähmen Menschen einander ernst, „schauen hin und schauen einander an, und da ist immer eine Hand, die sich mir entgegenstreckt“, sagte Bornowski am Sonntag in der Schweinfurter St. Johanniskirche beim Auftaktgottesdienst für die „Vesperkirche Anders“ von Kirche und Diakonie. Bei der Vesperkirche gehe es etwa um Essen und Trinken, Nahrung für Leib und Seele sowie Worte gegen die Angst.
Regionalbischöfin Bornowski predigte über die Geschichte von Jesus und dem sinkenden Petrus auf dem See Genezareth (Mt 14,22-33). Sie sehe beim Lesen der Geschichte die Bilder von entkräfteten Flüchtlingen auf dem Mittelmeer vor sich, die von Rettern aufgegriffen werden. Auch die Corona-Pandemie komme ihr vor „wie ein Sturm, der über uns hinwegfegt“ und es scheine kein Ende in Sicht: „Eine Welle jagt die andere. Aggressive, laute Menschen. Steigende Inzidenzen“, sagte Bornowski. Sie selbst sei durchaus auch Corona-müde. Sie habe manchmal das Gefühl, nichts gehe voran
In diese Ausweglosigkeit hinein strecke sich die Hand Gottes. Jesus, der mitten im Sturm und im Wasser erscheint und sagt: „Seid getrost! Ich bin es. Fürchtet euch nicht!“ Bornowski erinnerte daran, dass es für viele Menschen heute Alltag sei, „dass eben nicht immer jemand da ist“, der einem die Hand reiche, einen aufmuntere. Sie erinnerte an Corona-Kranke, die alleine in Heimen und Kliniken bleiben mussten - einzig die professionellen Pflegekräfte kümmerten sich um sie. Die Gesellschaft müsse sich fragen: „Was ist uns die Zuwendung für Menschen in Not wert?“
Die „Vesperkirche Anders“ soll bis zum 20. Februar dauern, sie beginnt montags bis samstags um 12 Uhr mit einem kurzen Mittagsimpuls in der Kirche. Anschließend gibt es draußen vor der Kirche auf dem Martin-Luther-Platz bis kurz nach 13 Uhr Essen und Trinken. Sonntags beginnt die Vesperkirche mit Gottesdiensten um 10.30 Uhr. Die Essensausgabe findet dann von 10.30 bis 12.45 Uhr statt. Das gewohnte Menü in der Kirche kann es wegen der Pandemie nicht geben - stattdessen gibt es für 1,50 Euro ein einfaches Essen, das vor Ort im Stehen gegessen oder mitgenommen werden kann.
Trotz eingeschränkten Programms gibt es daher auch dieses Jahr ein besonderes Angebot während der Vesperkirche: Jeweils von Donnerstag bis Samstag können Sie sich zwischen 12 und 13 Uhr in der St. Johanniskirche am Martin-Luther-Platz impfen lassen. Den Impfstoff kann man im Rahmen der jeweiligen Bestimmungen frei wählen. Neben BioNTech für alle Altersgruppen ab 5 Jahre stehen auch Moderna oder Johnson & Johnson zur Vefügung.
07.02.2022
Vesperkirche Schweinfurt