Mit großer Trauer und Mitgefühl nahmen Menschen in ganz Bayern Anteil an dem Schicksal der Menschen, die nahe Garmisch-Partenkirchen verunglückt sind.
Bild: pixabay/Goran Horwart
Nach Zugunglück in Garmisch
Trauer und Betroffenheit
Er habe Nachricht mit großer Betroffenheit aufgenommen, schrieb Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm kurz nach dem Unglück auf Facebook. Er denke zuallererst die Menschen, die dabei ums Leben gekommen seien, die vielen Verletztenund ihre Angehörigen. "Das Unglück trifft sie in einer Situation, in der sie sich auf das Pfingstwochenende oder zwei Wochen Pfingstferien gefreut haben. Diese Vorfreude ist jetzt jäh unterbrochen worden." Die Menschen bräuchten nun Beistand und unser Gebet. "Ich hoffe, dass sie spüren, wie viele Menschen jetzt an sie denken und Anteil nehmen an ihrem Leid.Ich bete für sie."
Ewiger Gott, wir bringen vor Dich unsere Klage über dieses Unheil. Wir bringen vor dich die Menschen, die gestorben sind. Sei den Angehörigen nahe, die einen lieben, vielleicht ihren liebsten Menschen verloren haben. Sende ihnen Menschen, die ihnen beistehen. Verbirg dich nicht. Zeige deine Kraft, verströme deine Liebe, gerade jetzt. AMEN
Gebet von Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm (gekürzt)
Auch der Münchner Regionalbischof Christian Kopp sprach den Opfern der Katastrophe sein herzliches Beileid aus: „Meine Gedanken und Gebete sind bei den Menschen, die in diesem schrecklichen Unglück zu Schaden gekommen sind und bei allen, die trauern. Ich denke auch an die Kinder und Jugendlichen, die eigentlich in die Ferien starten wollten und jetzt so etwas erlebt haben. Wir bitten Gott, dass er all diesen Menschen nahe ist.“ Die Kirchen in Garmisch-Partenkirchen seien für die Menschen da. „Ich danke allen Rettungskräften und auch den Soldatinnen und Soldaten, die im Zug waren und so schnell geholfen haben, um noch Schlimmeres zu verhindern.“
Pfingsten hängt mit Karfreitag zusammen
Die evangelischen Kirchengemeinden in und um Garmisch halten seit dem Unglück ihre Kirchen für Gebet und stille Andacht geöffnet. Am Pfingstsonntag wurde auch im Gottesdienst der Trauer Raum gegeben. "Warum, lieber Gott? Ganz ehrlich?", hatte der Garmischer Pfarrer Martin Dubberke in seiner Pfingstpredigt gefragt und zugegeben: "Ich weiß auf diese Frage keine Antwort. Und ich glaube auch, dass es auf diese Frage keine Antwort geben kann."
Pfingsten stehe mit Karfreitag und Ostern in einer Linie. Ohne den Tod Jesu, ohne seine Auferstehung und der damit verbundenen Hoffnung, wäre Pfingsten nicht möglich geworden, so der Pfarrer. "Und so ist Pfingsten, mit dem Geschenk des Heiligen Geistes in uns auch der Trost, in dieser Welt mit ihren Schrecknissen zu leben, mit seiner Hilfe unseren Weg im Leben finden und gehen zu können."
Die Seelsorgerinnen und Seelsorger der evangelischen Gemeinde stehen Betroffenen zur Verfügung, hören zu, begleiten, beten. Sie sind unter der Seelsorge Notruf-Nummer 0170 - 245 6565 für Betroffene erreichbar.
07.06.2022
ELKB