Freilandmuseum Bad Windsheim

Im Freilandmuseum wird die Synagoge aus Allersheim wieder aufgebaut.

Bild: Freilandmuseum Bad Windsheim

Fränkisches Freilandmuseum Bad Windsheim

Themenwoche zu Jüdischem Leben in Franken

Im April 2020 begann der Wiederaufbau der Landsynagoge aus Allersheim im Fränkischen Freilandmuseum Bad Windsheim begonnen - nun veranstaltet das Museum vom 21. bis 27. Juni eine Themenwoche zum Jüdischen Leben in Franken.

Die Synagoge wurde 1740/41 erbaut und diente rund 100 Jahre als Gotteshaus, sie gilt als archetypisch für die früher häufigen kleinen fränkischen Landsynagogen. Ein Rundweg auf dem Museumsgelände erschließt mit 24 Stationen auf dem Museumsgelände eine dezentrale Ausstellung zum Judentum. Vor den verschiedenen wiederaufgebauten Museumshäusern informieren Tafeln über die jeweilige jüdische Geschichte im Ursprungsort der Gebäude. Außerdem gibt es Informationen zu Themen wie der Mikwe (dem jüdischen Ritualbad in einer Synagoge), dem jüdischen Friedhof, dem jüdischen Schulwesen oder auch dem Amt des Rabbiners.

Das dezentrale Ausstellungskonzept habe man angesichts der Corona-Pandemie bewusst gewählt, weil so die Konzentration zu vieler Menschen auf engem Raum vermieden werden kann. Aktuell hat das Museum täglich von 9 bis 18 Uhr geöffnet, derzeit haben 25 der 100 Museumshäuser wieder für Besucher „in einer Einbahnstraßenregelung“ geöffnet - mit Maskenpflicht im Innenbereich. Während der Themenwoche gibt es zudem täglich Vorträge, Infostände oder Baustellenführungen.

Die Allersheimer Synagoge gilt als Paradebeispiel für eine schlichte fränkische Landsynagoge. Sie beherbergte den Betsaal, die Wohnung des Rabbiners und ein Ritualbad im Keller, der Mikwe. Die Synagoge war im November 2014 transloziert worden - das bedeutet, sie wurde von Spezialisten in Einzelteile zerlegt und im Museumsdepot eingelagert. Allersheim war Anfang des 19. Jahrhunderts eine kleine Hochburg des fränkischen Landjudentums. Es gab 18 jüdische Haushalte.

Parallel zum Wiederaufbau der Synagoge findet auch ein Forschungsprojekt zum Jüdischen Leben in und um Allersheim statt, teilte das Museum mit. Rund 1.500 biografische Skizzen von Bürgerinnen und Bürgern seien inzwischen gesammelt worden. Sie zeichneten „ein lebendiges Bild jüdischen Lebens in Franken und darüber hinaus“.

21.06.2021
epd

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