Ende Juli verwandeln sich bunte Blumenwiesen, weite Getreidefelder und saftige Wiesen in eine belebte Festivalarea.

Ende Juli verwandeln sich bunte Blumenwiesen, weite Getreidefelder und saftige Wiesen in eine belebte Festivalarea.

Bild: ELKB

Open Beatz-Festival

Seelsorge und Segen zwischen Techno- und Housemusik

25.000 Besucher werden heuer beim Open Beatz-Festival vom 26. bis 28. Juli in Herzogenaurach erwartet. Open Church ist auch wieder dabei. 

Mittendrin zwischen Mainstage und Magical Forrest, Goa Garden und den Größen der Elektromusik-Szene: die Open Church („Offene Kirche“), ein Angebot der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern (ELKB). 

„Die Menschen sind überrascht, dass Kirche an so einem Ort ist“, sagt Michael Wolf, Referent im Landeskirchenamt für Kirchen- und Gemeindeentwicklung. Und neugierig, was es mit dem Zelt in Form eines Gotteshauses auf sich hat.  

Konkret können sich die Festival-Besucher hier ganz weltliche Bedürfnisse erfüllen: Es gibt Wasser und Knabbereien, eine Ladestation fürs Handy und eine Fotobox. Wer möchte, findet unabhängig von seiner Religionszugehörigkeit in der Open Church aber auch Seelsorge und Segen – und kann sich sogar die Füße waschen lassen. Warum? „Weil Jesus das auch für die Menschen gemacht hat“, so Michael Wolf. „Unser Ansatz ist: Wir dienen den Menschen.“ 

Das kommt gut an: Allein im vergangenen Jahr kamen über 1.200 Besucher:innen in die kleine Festival-Kirche. Rund 300 von ihnen haben sich segnen lassen.  „Manche wollten sich sogar trauen lassen, weil sie sich hier kennengelernt haben“, erzählt Michael Wolf mit Blick auf die vergangenen Jahre. Geklappt hat das bislang nicht: Es fehlte die standesamtliche Eheschließung im Vorfeld. „Aber wir hatten einige Paare, die sich Treueversprechen gegeben haben und sich segnen gelassen haben – und für sie war es so wertvoll wie eine offizielle Trauung.“ 

In diesem Jahr arbeiten erstmals über 30 Ehrenamtliche, Theologiestudierende, Pfarrer:innen, Diakon:innen und Religiospädagog:innen bei der Open Church mit. Sie stehen den Festival-Besucher:innen rund um die Uhr zur Verfügung. Das ist entscheidend, denn: „Nachts ist mehr Ruhe, da ist eher Raum für seelsorgliche Gespräche“, so Michael Wolf. Gerade am Lagerfeuer entstünden Gespräche über Gott, den Glauben und die Welt – bevor am nächsten Morgen wieder die Musik im Mittelpunkt steht. 

23.07.2024
Silke Scheder

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