„Verstand, Vernunft, Seele: Was unterscheidet KI-Systeme von Menschen?“

„Verstand, Vernunft, Seele: Was unterscheidet KI-Systeme von Menschen?“

Bild: GettyImages-ipobpa

Regensburger Dreieinigkeitskirche

„Künstliche Intelligenz in der Kirche“

Mit dem Thema künstliche Intelligenz befasst sich eine Projektwoche vom 22. bis 30. Juni in der Dreieinigkeitskirche in Regensburg. Neben Vorträgen und Podiumsdiskussionen präsentieren die Veranstalter auch zwei bunte Kirchenfenster, die von der KI entworfen worden sind. 

Die Fenster sind während der Sommermonate im Kirchenraum zu sehen. Aufgabe für die KI sei es gewesen, die biblische Figur des Propheten Elias in modernem Stil abzubilden, sagte Citykirchenpfarrerin Gabriele Kainz. „Wir haben einen Dummy machen lassen, bei dem sich gezeigt hat, dass wir kräftige Farben verwenden müssen“, erläuterte Kainz, die zugleich Kunstbeauftragte im Donaudekanat Regensburg ist. Das Ergebnis werde ab 22. Juni in zwei Kirchenfenstern auf der Empore gezeigt.

„Die KI wird alle Lebensbereiche durchziehen, in allen Altersgruppen. Daran kommt niemand vorbei“, sagte die Pfarrerin zum Hintergrund der Projektwoche. Zum Auftakt am 22. Juni erkläre der Data Scientist Gerhard Heinzerling (Göttingen), wie KI funktioniert. Bei einem Gottesdienst am 23. Juni halte Rainer Anselm, Professor für Systematische Theologie und Ethik, eine Kanzelrede zum Thema „Mythos Maschine. KI und christliche Freiheit“.

Weitere Vorträge der Projektwoche sind: „Verstand, Vernunft, Seele: Was unterscheidet KI-Systeme von Menschen?“ Dieser Frage geht Karsten Weber nach, Philosoph und Experte für Technologiefolgenabschätzung an der OTH Regensburg. Aus dem Bereich der Bewusstseinsforschung kommt Johannes Kleiner von der LMU in München. Erst vor wenigen Wochen habe die KI mitbekommen, dass sie selbst getestet wird, sagte Kainz. „Das sind bereits die Anfänge von Bewusstsein.“

Außerdem kündigen die Veranstalter, zu denen auch die Stadt Regensburg gehört, ein Podium zu medienethischen Fragestellungen an. Daran teilnehmen werden Thomas Zeilinger, der landeskirchliche Beauftragte für Ethik im Dialog mit Technologie und Naturwissenschaft, sowie Christiane Heibach, Lehrstuhlinhaberin für Medienästhetik an der Uni Regensburg. Ein weiteres Podium trage den Titel „Unsterblich im digitalen Weiterleben? Wie KI den Umgang mit Tod, Trauer und Erinnerung verändert“. Den Impulsvortrag halte Martin Hennig vom Internationalen Zentrum für Ethik in den Wissenschaften, Tübingen.

06.06.2024
ELKB