Mit dem Qualifizierungskurs „Räume zum Wachsen eröffnen“ werden erfahrene Pilgerinnen und Pilger befähigt, Pilgertouren für Gruppen anzubieten
Bild: ELKB
Pilgerbegleiter:innen
Räume zum Wachsen eröffnen
„Daseinszweck von Kirche ist es, Heilung und Versöhnung in die Welt zu bringen“, brachte es vor ein paar Jahren der Ökumenische Weltrat der Kirchen in seinem Missionspapier auf den Punkt. „Auch beim Pilgern erleben Menschen, dass Heilungsprozesse im wahrsten Sinne des Wortes „in Gang“ kommen. Als Pilgerbegleiterinnen und – begleiter spielt ihr dazu eine große Rolle, Menschen auf diesem Weg zu begleiten.“, betonte Kirchenrat Karsten Schaller, Referent für Kirche und Tourismus, als jetzt am 14. Juli im Wildbad Rothenburg 16 „frisch gebackene“ Pilgerbegleiterinnen und -begleiter ihre Teilnehmer-Zertifikate für den Qualifizierungskurs überreicht bekamen. Schaller dankte allen Teilnehmenden, die aus ganz unterschiedlichen Berufsgruppen und Lebensphasen stammten, dass sie sich mit diesem Qualifizierungskurs selbst auf den Weg gemacht hatten.
„Ihr seid so wichtig, weil Pilgern ein niederschwelliges Angebot ist, das viele Menschen heute anspricht, auch wenn sie ein distanziertes Verhältnis zur Kirche haben.“
Kirchenrat Karsten Schaller, Referent für Kirche und Tourismus
Mit dem Qualifizierungskurs „Räume zum Wachsen eröffnen“ werden erfahrene Pilgerinnen und Pilger befähigt und ermutigt, ein- und mehrtägige Pilgertouren für Gruppen zu planen und anzubieten. Der insgesamt zwölftägige Kurs wurde auch in diesem Jahr von Michael Kaminski, Pilgerbeauftragter der evangelischen Kirche in Bayern, und Maria Rummel, Studienleiterin von Bildung evangelisch zwischen Tauber und Aisch, geleitet. Diese Ausbildung umfasst eine Vielfalt von Themen von spirituellen Impulsen beim Pilgern über eine seelsorgerliche Grundausbildung bis hin zu Methoden der Kirchenpädagogik und rechtlichen Fragen. Am Ende steht jeweils ein Pilgerprojekt, das sich die Teilnehmenden gegenseitig vorstellen und gemeinsam reflektieren.
Es sind Gemeinden auf Zeit, die auf Pilgerwegen entstehen und in denen Menschen diese heilende Dimension von Kirche erfahren können. „Kirche wird durch euch in einer besonderen Weise lebendig“, sagte auch Karsten Schaller. „Ihr seid so wichtig, weil Pilgern ein niederschwelliges Angebot ist, das viele Menschen heute anspricht, auch wenn sie ein distanziertes Verhältnis zur Kirche haben.“
Auf den Freizeitmessen in München und Nürnberg ist das Thema „Pilgern“ das Thema, das bei Besucherinnen und Besuchern an evangelischen Messeständen mit Abstand am meisten auf Resonanz stößt. „Ich bin überrascht, wie viele Menschen entweder schon eine beglückende Pilgererfahrung haben oder sich danach sehnen, sich als Pilger auf den Weg zu machen“, sagt Karsten Schaller. Umso wichtiger ist es, als Kirche auf dieses Bedürfnis zu reagieren und gut ausgebildete Begleiterinnen und Begleiter zur Verfügung zu stellen. Sie ermöglichen es, Pilgerangebote nicht nur in den Kirchengemeinden durchzuführen, sondern auch in Firmen und anderen Einrichtungen. So können auch im säkularen Umfeld „Gemeinden auf Zeit“ entstehen und Menschen die heilende und versöhnende Kraft des christlichen Glaubens erfahren. Für die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern ist es dabei auch ein großer Schatz, mit Michael Kaminski und Maria Rummel professionelle und begeisternde Ausbilder zu haben, deren Strahlkraft auch weit über die Grenzen Bayerns hinausgeht.
16.07.2024
ELKB