Pressemitteilung vom 06.09.2024

Hassbotschaften verfangen besonders bei jungen Menschen

Nach vereiteltem Terroranschlag eines 18-jährigen in München: Landesbischof und Regionalbischof setzen sich für Jugendarbeit ein, die Frieden und Toleranz bildet

Die evangelische Kirche in Bayern ist fassungslos über den versuchten, wahrscheinlich antisemitischen Terroranschlag gestern mitten in München auf das israelische Generalkonsulat, das sich in der Nähe des NS-Dokumentationszentrums befindet.
Thomas Prieto Peral, der Regionalbischof von München und Oberbayern, sagt über die Ereignisse: „Als Nachbarn in der Maxvorstadt konnten wir die Sirenen und den Hubschrauber hören und doch nur erahnen, was ein solcher Angriff für jüdische Menschen bedeutet, die einmal mehr von antisemitisch motivierter Gewalt bedroht waren. Gott sei Dank kam niemand dort zu Schaden.“

Der Täter hat wahrscheinlich bewusst den 5. September gewählt, den Tag, an dem vor 52 Jahren das Olympia-Attentat stattfand. Das zeigt einmal mehr, wie gefährdet jüdische Einrichtungen und Orte des Gedenkens sind. Der bayerische Landesbischof Christian Kopp sichert allen jüdischen Menschen und Einrichtungen in München und darüber hinaus die unbedingte Solidarität der evangelischen Kirche zu, auch der Mitglieder des „Bayerischen Bündnisses für Toleranz. Demokratie und Menschenwürde schützen“: „Niemals werden wir zulassen, dass sich der Hass gegen ein Volk, gegen eine Religion, gegen Menschen mitten in München und in Bayern richtet und noch mehr Kreise zieht. Entschieden haben wir widersprochen und widersprechen wir dem Hass.“

Beide Kirchenvertreter danken den Polizeikräften für ihren schnellen und entschlossenen Einsatz, der Schlimmeres verhindern konnte. Mit Besorgnis blicken aber Landesbischof und Regionalbischof darauf, dass die Gefährder immer jünger werden. Laut Expertenaussage sind zwei Drittel der Terrorverdächtigen Teenager. Regionalbischof Thomas Prieto Peral sagt dazu: „Extremisten wollen unser aller freiheitliche Ordnung zerstören. Ihre Hassbotschaften verfangen besonders bei jungen Menschen. Ein wichtiger Beitrag gegen Extremismus sind eine Jugendarbeit, die Frieden und Toleranz bildet, und besonders der konstruktive Dialog der Religionen. Dafür setzen wir uns als Landeskirche auch weiterhin ein. Wir wollen die stärken, die sich für einen guten Dialog engagieren.“

06.09.2024
München, Christine Büttner, Pressesprecherin

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