Pressemitteilung vom 19.01.2024

Bayerische Landeskirche hat bisher 1,5 Mio Euro an Betroffene von sexualisierter Gewalt gezahlt

Zur Aufarbeitung sexualisierter Gewalt in ihrem Verantwortungsbereich gibt es in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern seit 2015 die „Anerkennungskommission zur Gewährung von Leistungen in Anerkennung erlittenen Unrechts an Betroffene sexualisierter Gewalt“.

Betroffene haben die Möglichkeit, finanzielle Leistungen zu beantragen. Die Beschäftigung der Kommission mit der Geschichte der Betroffenen soll dazu beitragen, das Unrecht, das Betroffenen im Verantwortungsbereich von Kirche und Diakonie angetan wurde, wahrzunehmen. Die finanziellen Leistungen sollen die noch andauernden Folgen der erlittenen sexualisierten Gewalt zumindest mildern und die Anerkennung des Unrechts zum Ausdruck bringen.

Die Anerkennungskommission ist interdisziplinär zusammengesetzt (aus Jura, Kriminologie, Psychologie, Theologie, Soziale Arbeit, Psychotraumatologie). Anerkennungsleistungen werden weisungsunabhängig und individuell entschieden, die Höhe orientiert sich an der Rechtsprechung der deutschen Zivilgerichte zur Gewährung von Schmerzensgeld bei Sexualdelikten.

In den 75 Fällen, die von der Anerkennungskommission bislang behandelt wurden, sind Anerkennungs- und Unterstützungsleistungen von mehr als 1.500.000 Euro zuerkannt worden. Seit dem 01.05.2022 liegt der Rahmen gemäß der überarbeiteten Ordnung der Anerkennungskommission zwischen 5.000 und 50.000 Euro.

Landesbischof Christian Kopp: „Die Anliegen von sexualisierter Gewalt betroffener Menschen und ihr Leid sind für uns wichtig. Wir sind beschämt, dass wir ihnen nicht immer gerecht geworden sind. Wir unterstützen sie und erkennen das Unrecht an, das sie erfahren haben. Wir werden weiterhin konsequent auch zurückliegende Taten aufklären und soweit wie möglich ahnden“.

Hinweis:

Personen, die im Raum der bayerischen Landeskirche sexualisierte Gewalt erlitten haben, erhalten Hilfe bei der Ansprechstelle für Betroffene:

https://aktiv-gegen-missbrauch-elkb.de/ansprechstelle-fuer-betroffene/

Weitere Informationen über die ForuM-Aufarbeitungsstudie finden Sie hier:

https://www.forum-studie.de

19.01.2024
München, Johannes Minkus, Pressesprecher

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