Pressemitteilung vom 03.12.2024
Bayerischer Verfassungsorden geht an den Leiter der Fachstelle „Demokratie und gesellschaftliches Miteinander“ in der evangelischen Kirche in Bayern und an den ehemaligen Regionalbischof von Nürnberg
Am 5. Dezember 2024 verleiht die Präsidentin des Bayerischen Landtages, Ilse Aigner (CSU), an 44 Persönlichkeiten den Bayerischen Verfassungsorden. Damit werden Bürgerinnen und Bürger geehrt, "die sich in besonderer Weise für das Gemeinwohl in Bayern einsetzen und damit die Werte unserer Verfassung mit Leben füllen", wie es im Schreiben der Landtagspräsidentin heißt.
Zu den neuen Ordensträgern gehört auch der Diplom-Pädagoge und Diplom-Politikwissenschaftler Martin Becher. Von 2010 bis 2023 war der 63-jährige Geschäftsführer des Bündnisses für Toleranz - Demokratie und Menschenwürde schützen und Leiter der Projektstelle gegen Rechtsextremismus am Evangelischen Bildungszentrum Bad Alexanderbad. Derzeit ist Martin Becher Leiter der Fachstelle Demokratie und gesellschaftliches Miteinander in der evangelischen Kirche in Bayern. Oberkirchenrat Stefan Blumtritt gratuliert dem 63-jährigen zu dieser Auszeichnung: „Als Experte für die Entwicklung des Rechtsextremismus in Bayern hat Martin Becher sich einen Namen gemacht. Er engagiert sich seit Jahren leidenschaftlich dafür, demokratische Strukturen zu erhalten. Diesen staatlichen Orden hat sich Martin Becher in besonderem Maße verdient!“
Auch Dr. Karl-Heinz Röhlin, bis 2016 Leiter des evangelisch-lutherischen Pastoralkollegs in Neuendettelsau, wird der bayerische Verfassungsorden verliehen. Dazu beglückwünscht Regionalbischöfin Gisela Bornowski den 73-jährigen: „Röhlin hat die Bürgerbewegung für Menschenwürde in Mittelfranken mitbegründet und war dort lange im Vorstand tätig. Den Orden erhält er aber auch für seine Verdienste um die fränkische Mundart. Beides zeigt, dass er immer nah am Menschen ist. Ich habe an ihm immer geschätzt, dass er ein Gespür dafür hat, was Menschen bewegt.“ Röhlin lebt im Ruhestand an seinem Geburtsort Neuendettelsau. Vor der Leitung des Pastoralkollegs war er Regionalbischof des Kirchenkreises Nürnberg, Landjugendpfarrer an der Landvolkshochschule Pappenheim, Seelsorgereferent und Gemeindepfarrer. Nach dem Theologiestudium ließ er sich bei Viktor Frankl zum Logotherapeuten ausbilden. Röhlins dort gewonnenen Erkenntnisse flossen in seine Doktorarbeit "Sinnorientierte Seelsorge" ein.
Der Bayerische Verfassungsorden gehört zu den staatlichen Anerkennungen, die im Freistaat Bayern am seltensten verliehen werden. Die Auszeichnung wurde als Bayerische Verfassungsmedaille am 1. Dezember 1961 erstmals vergeben.
03.12.2024
München, Christine Büttner, Pressesprecherin