Krisen- und Beratungsstelle Münchner Insel feiert 50 Jahre
Der Erzbischof von München und Freising, Kardinal Reinhard Marx, und der Landesbischof der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern, Heinrich Bedford-Strohm, feiern anlässlich des 50-jährigen Bestehens der ökumenischen Krisen- und Lebensberatungsstelle Münchner Insel am Mittwoch, 12. Oktober, um 16 Uhr einen ökumenischen Festgottesdienst in der protestantischen St. Markuskirche (Gabelsbergerstr. 6). Nach Grußworten von Bürgermeisterin Verena Dietl, der Leiterin des Frauennotrufs München, Maike Bublitz, Felix Rathofer von der Deutschen Bischofskonferenz und Martin Kühlmann, Fachvorstand im Verein Telefonseelsorge und Offene Tür-Stellen, erklingt „Münchner Insel – Live“, eine Stimmencollage des Regisseurs und Autors Horst Konietzny. Für die musikalische Umrahmung sorgen die beiden Improvisationskünstler Ardhi Engel und Enrico Sartori.
Die Münchner Insel bietet seit 1972 in zentraler Lage im Untergeschoss des Marienplatzes in ökumenischer Trägerschaft ein qualifiziertes kostenloses Beratungsangebot in Krisen und bei Lebensfragen aller Art. Das multiprofessionelle Team besteht aus Psychologinnen und Psychologen, Theologinnen und Theologen, Sozialpädagoginnen und -pädagogen mit psychotherapeutischer beziehungsweise Seelsorge-Ausbildung und einer Juristin. Neben der Vermittlung von Informationen zu kirchlichen, kommunalen und psychosozialen Angeboten besteht die Möglichkeit einer seelsorglichen Begleitung. Im Schnitt werden pro Jahr rund 8.000 Menschen beraten. Geöffnet ist montags, dienstags, mittwochs und freitags von 9 Uhr bis 18 Uhr, donnerstags von 11 Uhr bis 18 Uhr.
Aktuell verzeichnet die Münchner Insel vermehrt Fragen rund um die explodierenden Energiekosten, die gestiegenen Lebenshaltungskosten und Verschuldung. Ein Dauerbrennerthema ist der schwierige Wohnungsmarkt mit kaum bezahlbarem Wohnraum. Immer aktuell sind auch Beziehungsthemen, Gewalt in Familien und umgekehrt das große Thema der Einsamkeit und des sozial nicht mehr Eingebunden-Seins. Gerade alte und vulnerable Menschen, wie zum Beispiel psychisch verletzliche Menschen, sind oft noch immer im Rückzugs-Modus der Pandemie gefangen und trauen sich aus Angst vor Ansteckung und Erkrankung nicht, Kontakte wieder aufleben zu lassen, sofern diese überhaupt noch bestehen.
Einen großen Teil der Beratungen machen auch Themen akuter Trauer aus, sei es nach einer plötzlichen, tödlichen Diagnose oder dem Verlust eines geliebten Menschen etwa durch Unfall oder Krankheit. Auch (Re-)Traumatisierungen spielen eine wichtige Rolle bei den Gesprächen, die bei Betroffenen von Krieg und Gewalt und auch bei Zeuginnen und Zeugen von Krieg und Gewalt, dabei auch bei der Generation des Zweiten Weltkriegs, auftreten. (uq)
Hinweis:
Pressevertreter, die an dem Festakt teilnehmen möchten, werden um Anmeldung gebeten unter pressestelle@erzbistum-muenchen.de. Die Pressestelle vermittelt auch gerne Interviews mit Mitarbeitenden der Münchner Insel.
06.10.2022
München, Johannes Minkus, Pressesprecher