Seit Januar neu im Amt des Landesjugendpfarrers: Tobias Fritsche
Bild: Evang. Jugend in Bayern
Neuer Landesjugendpfarrer
Das Evangelium "kreativ und inspirierend" zur Sprache bringen
Er freue sich sehr auf seine neue Aufgabe, betonte Fritsche bei seinem Dienstantritt. In den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit wolle er sich als „Schatzsucher“ auf die „Jagd nach Eindrücken“ begeben. Zuvor war Fritsche Pfarrer an der Citykirche St. Lorenz in Nürnberg und war zwischen 2009 und 2016 maßgeblich am Aufbau und der Entwicklung der Nürnberger Jugendkirche LUX beteiligt. Am 2. Februar 2019 um 15 Uhr wird der neue Landesjugendpfarrer von Oberkirchenrat Michael Martin mit einem Gottesdienst in der Christuskirche Nürnberg in sein Amt eingeführt. Bayern-evangelisch.de fragte ihn zu den Herausforderungen und Chancen Evangelischer Jugendarbeit.
Herr Fritsche, was reizt Sie am meisten an Ihrer neuen Stelle?
Tobias Fritsche: In meiner eigenen Jugend habe in vielerlei Hinsicht von christlicher Jugendarbeit profitiert. Neben der Jugendarbeit in meiner Gemeinde waren das auch gute Erfahrungen in den Verbänden CVJM (Christlicher Verein Junger Menschen) oder CJB (Christlicher Jugendbund). Als Landesjugendpfarrer möchte ich nun gerne andere dabei unterstützen, kirchliche Jugendarbeit voranzutreiben und gewinnbringend zu gestalten.
Was begeistert Sie an der Evangelischen Jugend?
Tobias Fritsche: Die Evangelische Jugend ist in jeder Hinsicht ein „bunter Haufen“. Es gibt eine große Vielfalt, wie Jugendliche dort ihren Glauben leben. Politisch, mit viel Spaß, in kreativen Gottesdiensten oder bei Konzerten. Bayernweit sind es mehr als 250.000 Jugendliche, die sich in der Jugendarbeit tummeln. Das ist für sich genommen schon ein großer Schatz und darüber hinaus ein riesiges Potential für unsere Kirche.
Sie haben angekündigt, zu Beginn erst einmal Entdeckungen machen zu wollen – haben Sie schon erste Juwelen gehoben?
Tobias Fritsche: Als Leiter vom Amt für Jugendarbeit habe ich die ersten drei Wochen vor allem damit verbracht, die rund 40 Mitarbeitenden im Haus kennenzulernen, die sich für Weiterentwicklung von Jugendarbeit im Land einsetzen. Es ist wirklich ein Privileg mit so vielen engagierten und fachlich hochkompetenten Menschen zusammenzuarbeiten. Jetzt weitet sich mein Blick in die Verbände, die Vertretungsgremien der EJ und natürlich auch in die Dekanate vor Ort.
Was sind in erster Linie Ihre Aufgaben als Jugendpfarrer?
Tobias Fritsche: Neben der Schnittstellenfunktion, die ich zwischen Kirchenleitung, Jugendverbandsarbeit und Amt für Jugendarbeit habe, möchte ich vor allem mit anderen darüber nachdenken, wie das Evangelium von Jesus Christus heute kreativ und inspirierend zum Ausdruck gebracht werden kann. In einem immer säkulareren Umfeld fordert uns das wirklich heraus. Dabei will ich vor allem Jugendliche ermutigen, Erfahrungen zu sammeln und zu ihrem Glauben zu stehen.
Was steht in Zukunft an? Was sind Herausforderungen für die Evangelische Jugend?
Tobias Fritsche: Da gibt es eine Menge. Das Miteinander der Generationen in den Gemeinden wird in Zukunft nicht mehr dadurch gesichert sein, dass alle um 10 Uhr im agendarischen Gottesdienst sitzen. Ich wünsche mir, dass Gemeinden die Chance nutzen, Jugendliche so zu beteiligen, dass eine Erneuerung kirchlichen Lebens im Miteinander möglich wird. Ich träume davon, dass sich Gemeinden so weiterentwickeln, dass Jugendliche gerne ihre Freunde mitbringen.
Welche Erfahrungen aus der Jugendkirche Lux wird Ihnen auf Ihrer neuen Stelle hilfreich sein?
Tobias Fritsche: Im Wesentlichen ist das die Erfahrung, dass man einfach nur ins Staunen kommen kann, wenn man Jugendliche machen lässt. Und die Erfahrung, dass Glaube, Liebe und Hoffnung immer noch die stärksten Begleiter durchs Leben sind – auch und besonders für junge Menschen.
Jugend ist…Tobias Fritsche: jung und ansonsten sehr verschieden.
Jugendliche und Kirche… Tobias Fritsche: gehören zusammen, weil Jugendliche Kirche sind.
Eine Gesellschaft, die auf ihre Jugend hört… Tobias Fritsche: wird herausgefordert und bekommt Mut zum Aufbruch.
30.01.2019
ELKB