Bücherverbrennung

Der Brandfleck soll an die Bücherverbrennung von 1933 erinnern.

Bild: lesungausverbranntenbuechern.de

Gedenken

München erinnert an Bücherverbrennung

Am Sonntag, 10. Mai, erinnern die Künstler Wolfram P. Kastner und Martin Mohr mit einer Lesung auf dem Münchner Königsplatz an die Bücherverbrennung durch die Nazis vor 87 Jahren.

Um 10 Uhr wird der Künstler Wolfram P. Kastner einen Brandfleck in den Rasen des Königsplatzes brennen, zur Erinnerung an die "Brandspur". Mit der Lesung, die um 11 beginnt und um 18 Uhr endet, soll zum einen an die Schandtat der Bücherverbrennung, zum anderen an die Autoren erinnert werden, die verfolgt, vertrieben oder ermordet wurden. Die Aktion wird von zahlreichen Münchner Organisationen aus Kultur und Gesellschaft sowie von der Evangelischen Kirche in Bayern unterstützt. Regionalbischof Christian Kopp wird einer der Lesenden sein.

Am 10. Mai 1933 verbrannten auf dem Münchner Königsplatz 50.000 Nazis und ihre Mittäter die Bücher von Bertolt Brecht, Elisabeth Castonier, Heinrich Heine, Mascha Kaleko, Heinrich und Thomas Mann, Anna Seghers, Stefan Zweig und vielen anderen. Viele der 1933 verbrannten Bücher sind bis heute weitgehend unbekannt.

Wegen der aktuellen Infektionsschutzverordnungen wird die Lesung nicht mit vielen Beteiligten möglich sein. "Wir werden aber dennoch erinnern, weil die Geschichte nicht vergangen und es aus vielen Gründen notwendig ist, diese Literatur ins kulturelle Gedächtnis dieser Stadt und dieses Landes zurückzuholen", sagte Kastner. Die Lesung aus verbrannten Büchern beginnt um 10 Uhr und wird auf Video aufgezeichnet. Ab 11 Uhr wird das Video auf der Website https://lesungausverbranntenbuechern.de/wordpress/lesung-2020 zu sehen und zu hören sein.

06.05.2020
epd