Am 10. Mai 1933, wenige Wochen nach der Machtübernahme der Nazis, beteiligten sich ca. 50.000 Münchnerinnen und Münchner (großenteils Akademiker) an der Bücherverbrennung auf dem Königsplatz, die von Studenten der Münchner Universitäten (LMU und TU) und d
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München liest – aus verbrannten Büchern
"Die Waffen nieder!"
Münchnerinnen und Münchner lesen zur Erinnerung an die Bücherverbrennungen vom 10. Mai 1933 Texte von Autoren, deren Werke 1933 verbrannt wurden.
Um 11.10 Uhr wird Regionalbischof Christian Kopp aus "Im Westen nichts Neues" von Erich Maria Remarque vorlesen. Für die Evangelisch-Lutherische Kirche in der Region München nimmt Dr. Christoph Jahnel, Dekan im Prodekanat München-West, um 15.30 Uhr an der Lesung teil. Kirchenrat Dr. Björn Mensing und Diakon Frank Schleicher, Versöhnungskirche, sind ebenfalls unter den vielen anderen Leser*innen.
Zu Beginn der Veranstaltung wird Künstler Wolfram P. Kastner um 10 Uhr am Ort der Bücherverbrennung von 1933 einen Brandfleck in den Rasen setzen - damit soll ein Zeichen gesetzt werden, dass kein Gras über die Geschichte wächst.
Diakon Frank Schleicher gestaltet am Sonntag, 14. Mai, 11 Uhr, in der Versöhnungskirche KZ-Gedenkstätte Dachau einen Themengottesdienst zum 90. Jahrestag der Bücherverbrennung.
Wenige Wochen nach der Machtübernahme der Nazis, beteiligten sich Münchnerinnen und Münchner an der Bücherverbrennung auf dem Königsplatz, die von Studenten der Münchner Universitäten und deren Rektoren unterstützt wurde.
Verbrannt wurden Bücher von Autorinnen und Autoren wie Bertolt Brecht, Elisabeth Castonier, Lion Feuchtwanger, Sigmund Freud, Erich Kästner, Irmgard Keun, Heinrich Mann, Erich Mühsam, Erich Maria Remarque, Anna Seghers, Ernst Toller, Kurt Tucholsky, Arnold Zweig und Stefan Zweig.
Ab März 1933 wurden in Deutschland (in über 90 Städten) und
später in den besetzten Ländern Bücher und Bibliotheken verbrannt und vernichtet.
08.05.2023
ELKB