Kristin Jahn und Thomas de Maizìere

Vorstellung des Kirchentagsprogramms: Kristin Jahn und Thomas de Maizìere.

Bild: DEKT/J.Lurweg

Kirchentag 2023 in Nürnberg

Drei Kraftzentren in einem Programm

Fünf Tage, 2.000 Einzelveranstaltungen - Kirchentagspräsident Thomas de Maizière und Generalsekretärin Kristin Jahn haben das Programm für den Kirchentag 2023 vorgestellt.

Fünf Tage, 2.000 Einzelveranstaltungen: Vom 7. bis 11. Juni findet der 38. Deutsche Evangelische Kirchentag in Nürnberg statt. „Wir setzen in den Krisen und den Unsicherheiten ein Zeichen der Hoffnung. Wir wollen mit unserer christlichen Botschaft Hoffnungsträgerinnen und Hoffnungsträger sein. Wir sind so eine Art Lagerfeuer.“, so der Kirchentagspräsident Thomas de Maizière. Kristin Jahn ergänzte, der Kirchentag sei eine einzigartige Chance zum Dialog: „Wir versammeln Menschen an einem Tisch aus unterschiedlichsten Perspektiven. Wir wagen die Kontroverse, klug, engagiert und fair. Wir wollen die verschiedenen Positionen zu den streitigen Themen sachkundig darstellen und klug ins Gespräch bringen. Immer mit der Haltung, dass auch der andere Recht haben könnte. Das ist unser Selbstverständnis als Kirchentag. Wir halten die Verschiedenheit aus und wissen uns unter einem Himmel gestellt und geborgen. Und wir ermuntern beim Reden, Hoffen und Beten nicht stehen zu bleiben, sondern daraus Kraft zu schöpfen für das Tun und Machen. Hoffen und Machen gehören für uns zusammen wie die zwei Pedale am Fahrrad. Wir brauchen beides, um voranzukommen.” In diesem Geiste hätten hunderte Menschen in ehrenamtlichen Projektleitungen und verschiedenen Gremien das diesjährige Programm erstellt, das aus drei Kraftzentren bestehe: spirituelle und biblische Herangehensweisen, gesellschaftspolitische Debatten und die Kraft von Musik, Gesang, Kultur.

 

Hoffen und Machen gehören für uns zusammen wie die zwei Pedale am Fahrrad. Wir brauchen beides, um voranzukommen.

Kristin Jahn bei der Programmvorstellung

Ringen um Antworten

Auf den großen Hauptpodien des Kirchentages wird in Nürnberg unter anderem über die Klimakrise, Vielfalt, Demokratie, Generationengerechtigkeit, Soziales, Internationale Sicherheitspolitik und Waffenlieferungen debattiert. Unter dem Titel „Welchen Frieden wollen wir? Grenzverschiebungen in der Friedensethik“ ​diskutieren beispielsweise Friedrich Kramer, Friedensbeauftragter der EKD, und Eberhard Zorn, Generalinspekteur der Bundeswehr​, mit Sven Giegold, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium​. Zahlreiche Vertreter:innen aus Politik – unter anderem Bundeskanzler Scholz und Bundespräsident Steinmeier – Wirtschaft, Kultur, und Sport sind auf den größeren und kleineren Bühnen ebenso vertreten wie prominente Gesichter aus der Klimabewegung oder den Medien. Ein wichtiger Schwerpunkt wird zudem das Thema Menschenrechte mit vielen spannenden regionalen Projekten wie einem eigens entwickelten Audioguide zu Erinnerungsorten in Nürnberg und Fürth.

Kirche im Wandel

Das geistlich-theologische Programm umfasst unter anderem rund 60 Gottesdienste und 55 Bibelarbeiten mit unterschiedlichsten Themen und Zusammensetzungen. Im in Fürth angesiedelten Zentrum ​„Zukunft Glaube und Kirche“ wird ein komplett von Künstlicher Intelligenz gesteuerter Gottesdienst gefeiert. Andere Veranstaltungen beinhalten etwa die FuckUp-Night, ein Format aus der StartUp-Branche, in dem aktiv über Fehler und Misserfolge diskutiert wird. Zahlreiche interreligiöse und ökumenische Formate bieten Raum für Austausch, außerdem wird immer wieder über das Thema Vielfalt in der Kirche diskutiert werden.

700 Kulturveranstaltungen

Neben vielen Diskussionsrunden und Workshops wird es beim Nürnberger Kirchentag auch ein vielfältiges Kulturprogramm geben. Bei den Großkonzerten sind etwa Judy Bailey, Malik Harris, Kirchentags-Urgestein Bodo Wartke oder Eckart von Hirschhausen vertreten, außerdem gibt es einen Treffpunkt Kabarett, spannende Beiträge aus den Bereichen Theater und Musiktheater, sowie ein eigenes Zentrum Spiel mit mehr als 100 Veranstaltungen. Ein ganz besonderer Höhepunkt wird der Auftritt des Kyiv Symphony Orchestra. Das ukrainische Orchester, das derzeit in Gera residiert, hat zur Kirchentagslosung „Jetzt ist die Zeit“ eigens ein neues Programm mit dem Titel „Zeitgefühle“ gestaltet. Ein besonderes Projekt stellt das Mitsingkonzert „Halleluja, Händel meets Rutter“ dar.

Digitale Neuerungen

Erstmals wird das Programm primär digital verfügbar sein – als Gesamtüberblick auf der Homepage des Kirchentages und in der Kirchentags-App, die Ende März für iOS- und Android-Geräte verfügbar sein wird. Die Funktionen der App, die bereits beim Kirchentag in Dortmund im Einsatz war, wurden für Nürnberg deutlich erweitert: Die App beinhaltet nun auch die digitalen Tickets, ist Programmheft, Stadtplan und Navigator in einem und ermöglicht beispielsweise digitale Publikumsbeteiligung. Zusätzlich gibt es bei Bedarf ein gedrucktes „Programm im Überblick“.

Bayerische Highlights

Gerade wälzen wir das Programm und sammeln die bayerischen Highlights. Demnächst finden Sie hier eine Zusammenstellung. Bleiben Sie gespannt!

 

30.03.2023
DEKT

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