NS-Opfer-Gedenken und Gespräch mit Sinti und Roma über deutschen Alltagsrassismus.
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Versöhnungskirche Dachau
Internationaler Roma-Tag
Am 8. April 1971 fand der erste Welt-Roma-Kongress statt. Seit 1990 wird der 8. April als Internationaler Roma-Tag begangen, auch von Sinti und Roma in Deutschland. In diesem Jahr lädt die Evangelische Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau erstmals zum Welt-Roma-Tag zu einem thematischen Gottesdienst und einem Podiumsgespräch ein.
Die Kirche steht an einem Ort, der für die Sinti und Roma von großer Bedeutung ist. Als Gedenkort für die mehr als 2.300 Angehörigen der Minderheit, die vom NS-Regime ins KZ Dachau verschleppt worden sind.
Den ökumenischen Gottesdienst gestalten Pastoralreferentin Judith Einsiedel und Kirchenrat Dr. Björn Mensing, in der Erzdiözese München und Freising bzw. in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern für die Gedenkstättenarbeit verantwortlich. Im Mittelpunkt stehen dabei Kurzbiographien von Sinti und Roma, die in der NS-Zeit und danach verfolgt wurden.
Im Anschluss an den Gottesdienst gibt es ein Podiumsgespräch mit Uta Horstmann, die nach 42 Jahren an den Ort des Hungerstreiks zurückkehrt, Erich Schneeberger, Stellvertreter von Romani Rose (Vorsitzender des Zentralrats Deutscher Sinti und Roma) und Vorsitzender des bayerischen Landesverbandes, Radoslav Ganev vom Münchner Verein RomAnity, selbst Rom aus Bulgarien, und Alfred Ullrich. Kirchenrat Mensing moderiert das Podiumsgespräch. Es geht dabei auch um die aktuelle Situation der ukrainischen Roma. Viele von ihnen erleben auf der Flucht vor Putins Angriffskrieg erneut antiziganistische Diskriminierung, auch in Deutschland.
07.04.2022
Björn Mensing