Kirche - Quo vadis?
Sind die Entwicklungen von neuen Kasualien, Pup-Up-Kirchen und die Öffnung für Menschen eine Möglichkeit, Kirche wieder attraktiv zu machen, oder ein Ausverkauf der Kirche? Muss Kirche hip sein oder sich auf ihre alten Stärken besinnen? Wie kann es der evangelischen Kirche gelingen, wieder auf Menschen zuzugehen, deren Lebenswelt so ganz anders ist als das, was sie in Gottesdiensten erleben? Wie kann die evangelische Kirche ihrem Mitgliederschwund begegnen? Diese und viele weiteren Fragen wurden in einem Podium des Zentrums "Kirche - Quo vadis? Vorwärts Richtung Zukunft!" intensiv und leidenschaftlich diskutiert. Die bayerischen Moderator*innen Michael Wolf, Referent für Gemeindeentwicklung, und Juliane Ulverich, Projektbüro Profil und Konzentration, hatten interessante Gäste: Susanne Zingel, Pastorin auf Sylt, die mit der Trauung von Christian Lindner Schlagzeilen machte, warb für eine Haltung, Menschen niederschwellig den Zugang zum Segen zu ermöglichen und trotzdem die Trauung sehr ernst zu nehmen. Emilia Handke, Ratzeburg, berichtete von verschiedensten Aktionen und Versuchen, Menschen die christlichen Inhalte in ihrem Alltag erleben zu lassen. Kirchenmusiker Christian Seidler, München, erzählte von Möglichkeiten und Grenzen, Menschen all ihre musikalischen Wünsche zu erfüllen, und ELKB-Planungsreferent Thomas Prieto Peral rief zu einer stärkeren Feedback-Kultur in der Kirche auf. Kirche müsse heute dienstleistungsorientierter werden, forderte Erik Flügge, Politikberater und Autor aus Köln, und rief Kirchengemeinden dazu auf, verstärkt aus ihren Mauern heraus in den Kontakt mit Menschen zu gehen. Pfingsten sei da ein sprechendes Beispiel: “Wir haben uns hinter einer verschlossenen Tür getroffen, um uns die Geschichte zu erzählen, dass andere rausgegangen sind zur Kontaktarbeit. Das ist nicht schlau!“