Üben wir gemeinsam Frieden. Lassen wir nicht zu, dass uns Angst und Ratlosigkeit zum Stillstand bringen! Fasten wir Streit und Gewalt!
Bild: 7 Wochen Ohne
Woche 1: Frieden ist unausweichlich
Dies ist das Wort, das Jesaja, der Sohn des Amoz, schaute über Juda und Jerusalem. Es wird zur letzten Zeit der Berg, da des HERRN Haus ist, fest stehen, höher als alle Berge und über alle Hügel erhaben, und alle Heiden werden herzulaufen, und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt, lasst uns hinaufgehen zum Berg des HERRN, zum Hause des Gottes Jakobs, dass er uns lehre seine Wege und wir wandeln auf seinen Steigen! Denn von Zion wird Weisung ausgehen und des HERRN Wort von Jerusalem. Und er wird richten unter den Nationen und zurechtweisen viele Völker. Da werden sie ihre Schwerter zu Pflugscharen machen und ihre Spieße zu Sicheln. Denn es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen. Kommt nun, ihr vom Hause Jakob, lasst uns wandeln im Licht des HERRN!
(Jesaja 2,1−5 in der Übersetzung der Lutherbibel von 2017
Schauplatz des großen Friedenstextes ist Jerusalem. Das allein ist bereits gleichermaßen wunderbar wie utopisch. Ausgerechnet nach Jerusalem kommen die Völker der Welt, um Frieden zu lernen! Ähnlich unvorstellbar wie heute war das bereits zu Jesajas Zeiten. Ständig war Jerusalem von Krieg bedroht. Für Jesaja stand fest, dass daran die eigene Bevölkerung Schuld trägt, weil sie sich nicht an die Weisungen ihres Gottes hielt. Die Gottesdienste waren sinnlos in Jesajas Augen, sinnlos und hohl. Warum sollte Gott auf Gebete hören, wenn die Betenden gleichzeitig andere Menschen unterdrücken und ausbeuten?
Aber dann schaut Jesaja voraus, weit voraus auf die „letzte Zeit“. Letzten Endes wird alle Welt die Weisungen des Gottes lernen wollen, der in Jerusalem verehrt wird. Die gesamte Menschheit wird sich auf den Weg machen, weil sie auf Gottes Weg gehen wollen. Zion, der Gottesberg, auf dem der Tempel steht, wird wie ein Leuchtturm sein, überall sichtbar. Alle Welt strömt nach Jerusalem, um sich dort unterrichten zu lassen. Und Gott unterrichtet sie. Dabei weist er deutlich auf die gemachten Fehler hin. Er wird „richten unter den Nationen und zurechtweisen viele Völker“. Aber das geschieht nicht, um zu bestrafen, sondern damit alle es besser machen können. Die Nationen kommen freiwillig und lassen sich aus freien Stücken zurechtweisen: „Kommt, lasst uns hinaufgehen zum Berg Gottes“, sagen sie.
Sie alle wollen sich üben in dem, was gut ist und richtig in Gottes Augen, und das Resultat ist, dass sie Waffen zu landwirtschaftlichen Geräten „upcyceln“. Die Kreativität der Menschheit für das Leben eingesetzt, weil man verlernt, zu töten. Der Krieg stirbt aus, weil man ihn nicht mehr übt. Und spätestens dann, so Jesaja, werden auch die Einheimischen in Jerusalem lernen, wie gut es ist, „im Licht Gottes zu wandeln“. Darauf läuft alles hinaus, sagt Jesaja zu seinem Volk, während sich gerade feindliche Großmächte daran machen, das Land einzunehmen. Am Ende werden alle verstehen und üben, was gut und richtig ist. Und er fordert sein Volk auf: Also, worauf wartet ihr? Ihr wisst bereits, was es braucht. Die anderen müssen erst nach Jerusalem kommen, um es zu erfahren, aber ihr könnt bereits im Licht Gottes wandeln.
Der Frieden ist unausweichlich. Darum lassen Sie uns anfangen, für ihn zu üben! In der Facebook-Fastengruppe wird unter anderem immer mittwochs um 18:30 Uhr eine Online-Andacht feiern. Und wenn Sie sich noch weiter in der Friedensvision von Jesaja umsehen möchten, können Sie das bei unserem großen Online-Bibliolog am kommenden Freitag tun. Unter diesem Link können Sie sich dazu anmelden.
04.03.2022
Frank Muchlinsky