Auf der Burg Ehrenfels wird das Abendmahl gefeiert.

Auf der Burg Ehrenfels wird das Abendmahl gefeiert.

Bild: iStock-Tinieder

Regensburg

Festgottesdienst zum Regensburger Reformationsgedenken 1542

In Beratzhausen gibt es ein besonderes Doppeljubiläum in diesem Jahr: Die Erlöserkirche in feiert 50.
Geburtstag und es jährt sich die Reformation zum 500. Mal in Beratzhausen.

Anfang der 1520-er Jahre wurde Beratzhausen zu einem Hotspot der Reformation. Das Rittergeschlecht der Stauffer zu Ehrenfels führte in der Pfarrei Beratzhausen das Luthertum ein und installierte damit eine der ersten evangelischen Gemeinden im Deutschen Reich. Sogar die Regensburger liefen die 33 Kilometer nach Beratzhausen, um dort das Abendmahl in beiderlei Gestalt zu empfangen. Vor allem die Stauffertochter Argula von Grumbach wurde berühmt in ihrem Kampf um religiöse Toleranz. In Beratzhausen erinnern noch eine Reihe von Bauwerken und Denkmälern an das Wirken der Stauffer zu Ehrenfels.

Der Reformationsfestgottesdienst mit Wandersegen findet am Freitag 15. Oktober, um 18 Uhr in der  Dreieinigkeitskirche Regensburg statt. Dort wird an den Reichstag in Worms vor 500 Jahren und an
479 Jahre Reformation in Regensburg gedacht. Am darauf folgenden Samstag, 16.Oktober, wird gewandert wie einst die Stadtbürger unter dem Motto "Hier gehe ich, ich kann nicht anders!" nach Be-
ratzhausen. Auf der Burg Ehrenfels wird das Abendmahl gefeiert.

Die Strecke ist wandererfreundlich verkürzt und startet am Bahnhof in Laaber. 

Bereits am vergangenen Sonntag Regionalbischof  Klaus Stiegler bim Jubiläumsgottesdienst anlässlich des 50-jährigen Bestehens der Erlöserkirche in Beratzhausen und der Einführung der lutherischen Lehre vor 500 Jahren in dem Oberpfälzer Ort gepredigt. Nach Ansicht des Regensburger Regionalbischofs Klaus Stiegler sind Gotteshäuser „Kraftorte des Glaubens“. Die kirchlichen Räume wiesen über sich hinaus, weil sie Menschen tief in ihrem Inneren berührten, „durch jedes Kind, das in ihnen getauft, jede Ehe, die in ihnen begonnen, jeden Toten, der in ihnen beweint wird“, sagte der Regionalbischof.

Schon vier Jahre nach dem Thesenanschlag Luthers (1517) bekannte sich die reichsfreie Herrschaft der Stauffer zu Ehrenfels in Beratzhausen zur Reformation. Herausragende Protagonistin dieser Zeit war die Reformatorin Argula von Grumbach (1492 - 1554), die Tochter des damaligen Reichsfreiherrn Bernhardin von Stauff. Sie setzte sich als erste Frau überhaupt für religiöse Toleranz und die Erneuerung der Kirche ein. In der damaligen Zeit war dies nicht ungefährlich. Im Volk aber zündete das neue Evangelium. Bis aus Regensburg kamen die Menschen nach Beratzhausen, um das Wort Gottes zu hören und das Abendmahl in beiderlei Gestalt zu empfangen.

Auch in säkularer Zeit habe die Bibel ihre Kraft nicht verloren, sagte Stiegler. In ihren Worten stecke bis heute „Power und Potenzial“. Menschen im 21. Jahrhundert bräuchten diese Wiederentdeckung des Glaubens als Kraftquelle, so der Regionalbischof, „weil sie dort entdecken können, wer sie sind und wer Gott ist“.

04.10.2021
Evang.-Luth. Dreieinigkeitskirche Regensburg

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