18 Materialien Texte aus dem Koran „Herr, öffne unsere Augen, dass wir sehen, was zu sehen ist. Öffne unsere Ohren, dass wir hören, was zu hören ist. Öffne unsere Lippen, dass wir sagen, was zu sagen ist. Öffne unsere Hände, dass wir ändern, was zu ändern ist. Öffne uns die Zukunft, lass erscheinen in der Welt dein Reich.“ Ebd., Nr. 604, 3. „Gott, unsere Erde ist nur ein kleines Gestirn im großen Weltall. An uns liegt es, daraus einen Planeten zu machen, dessen Geschöpfe nicht von Kriegen gepeinigt werden, nicht von Hunger und Furcht gequält, nicht zerrissen in sinnlose Trennung nach Rasse, Hautfarbe oder Weltanschauung. Gib uns den Mut und die Voraussicht, schon heute mit diesem Werk zu beginnen, damit unsere Kinder und Kindeskinder einst mit Stolz den Namen Mensch tragen.“ Gebet der Vereinten Nationen, in: Evangelisch-Reformiertes Kirchengesangbuch. Basel und Zürich 1998, Nr. 528. „O Herr, mach mich zu einem Werkzeug deines Friedens, dass ich Liebe übe, wo man hasst; dass ich verzeihe, wo man beleidigt; dass ich verbinde, wo Streit ist; dass ich die Wahrheit sage, wo der Irrtum herrscht; dass ich den Glauben bringe, wo der Zweifel drückt; dass ich die Hoffnung wecke, wo Verzweiflung quält; dass ich Licht entzünde, wo die Finsternis regiert; dass ich Freude bringe, wo der Kummer wohnt. Herr, lass mich trachten: nicht, dass ich getröstet werde, sondern dass ich tröste; nicht, dass ich verstanden werde, sondern dass ich verstehe; nicht, dass ich geliebt werde, sondern dass ich liebe. Denn wer da hingibt, der empfängt; wer sich selbst vergisst, der findet; wer verzeiht, dem wird verziehen, und wer stirbt, der erwacht zum ewigen Leben.“ So genanntes Friedensgebet des Franziskus, 1913 in Frankreich entstanden. Materialien 4 Texte für Lesungen aus dem Koran Es handelt sich hier um sehr bekannte Texte, de- ren (arabische) Lautgestalt und deren Inhalt den meisten Muslimen vertraut sind. „Im Namen Gottes, des Erbarmers, des Barmherzigen. Lobpreis sei Gott, dem Herrn der Weltbewohner, dem Erbarmer, dem Barmherzigen, dem Herrscher des Gerichtstags! Dir dienen wir, dich rufen wir um Hilfe an. Leite uns den rechten Weg, den Weg derer, denen du gnädig bist, nicht derer, über die gezürnt wird, noch derer, welche irregehn!“ Sure 1: „al-Fatiha“ - “die Eröffnende“. Muslime rezitieren diese Sure auf Arabisch beim islami- schen Ritualgebet, das fünfmal täglich verrichtet wird. Die Sure wird auch an islamischen Hochzei- ten gelesen. „Und zu seinen Zeichen gehört, dass er euch Gattinnen aus euch selber schuf, damit ihr bei Ihnen Ruhe findet. Und er stiftete unter euch Liebe und Barmherzigkeit. Siehe, darin liegen wahrlich Zeichen für Menschen, die nachdenklich sind.“ Sure 30, 21.