Regionalbischof sie auch ein Pfarrer, ein Seelsorger, Liturg und Prediger, betonte Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm bei der Einführung des neuen Regensburger Regionalbischofs, Klaus Stiegler.
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Kirchenkreis Regensburg
Ein Mensch, der Liebe austeilt
In einem feierlichen Gottesdienst legte ihm der evangelische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm das Amtskreuz als äußeres Zeichen seines Bischofsamts an. Stiegler ist Nachfolger von Hans-Martin Weiss, der am 31. Juli in den Ruhestand trat
In seiner Einführungsansprache erinnerte der Landesbischof daran, dass auch ein Regionalbischof ein Pfarrer sei, ein Seelsorger, Liturg und Prediger. Er ordiniert Pfarrerinnen und Pfarrer in seinem Kirchenkreis und fördert den Zusammenhalt und das Zusammenwirken aller Gemeinden und kirchlichen Dienste in der Region. Als Teil der Kirchenleitung vertritt er die bayerische Landeskirche in der Öffentlichkeit.
Trotz der hohen Erwartungen, sagte der bayerische Landesbischof, gäbe es "keinen Anlass, sich unter Druck zu setzen oder gar erdrücken zu lassen", denn die Liebe Gottes sei in erster Linie ein Geschenk. Stiegler bringe die Gabe mit, "klar und überzeugend vom christlichen Glauben zu reden, und zwar nicht aufdringlich, nicht belehrend, sondern so, dass Sie die Liebe gleich austeilen, von der Sie sprechen", sagte Bedford-Strohm.
Das Leben lieben
Der neue Regionalbischof Stiegler stellte seine Predigt unter das Motto "Weil wir das Leben lieben". Gottes Wille sei es, "dass alle Menschen gerettet werden und ein gutes und sinnvolles Leben haben können", weil sie von Gott geliebt seien, sagte Stiegler. So erfülle sich Gottes Wille, wenn Menschen Mut und Entschlossenheit aufbrächten, so wie sie die Evangelische Jugend in der Gemeinde Weiden gezeigt habe, indem sie sich gegen Hass im Netz stark gemacht habe. Aber auch in kreativer Empathie zeige er sich, so wie es die Altenheimseelsorge in Landshut vorgemacht habe, indem sie Menschen im hohen Alter spüren ließ, dass ihr Leben kostbar ist.
"Wo Gottes Wille auf Erde geschieht, da schauen Menschen einander an", sagte Stiegler. Vorbildlich nannte er auch das studentische Projekt "Campus Asyl" in Regensburg, bei dem junge Menschen mit Flüchtlingen Fußball spielten. Alle Menschen sollten sich mitverantwortlich fühlen für das, was in der Gesellschaft geschehe. Es sei wichtig, "sich mutig und klar gegen Intoleranz, Nationalismus und Ausgrenzung von Menschen einzusetzen." Das Potenzial des Friedens hätten "alle Menschen in sich, unabhängig von Religion, Hautfarbe und Kultur".
Ehefrau Doris freut sich mit Ihrem Mann über seine neue Aufgabe.
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16.09.2019
epd
Bei der sich anschließenden weltlichen Feier sprach auch der katholische Regensburger Bischof Rudolf Voderholzer ein Grußwort. Er versprach "ein gutes Miteinander in der gemeinsamen Berufung" der beiden Kirchen. Auch Persönliches verbinde die beiden Theologen, wie sie bei ihrem ersten Treffen festgestellt hätten. "Neben der Liebe zur Bibel sei dies unter anderem die sudetendeutsche Herkunft ihrer Mütter", sagte Voderholzer. Damit sei ihnen quasi in die Wiege gelegt, dass "Menschen Pilgernde, immer unterwegs und irgendwo auch Fremde" seien. Daraus erwachse die Erfahrung, "dass selbst größtes Unrecht und daraus resultierender Schmerz" in produktive Friedensarbeit umgemünzt werden könne, erklärte Voderholzer.
Stiegler wurde in Fürth geboren, war von 1995 bis 2004 geschäftsführender Pfarrer an der Johanniskirche in Forchheim und seit 2004 Dekan im mittelfränkischen Schwabach. Er ist verheiratet und Vater von drei Kindern. Der Kirchenkreis Regensburg umfasst die Oberpfalz, Niederbayern und den Raum Ingolstadt in Oberbayern und ist mit mehr als 24.000 Quadratkilometern der flächengrößte der sechs bayerischen Kirchenkreise. In acht Dekanaten mit 149 Kirchengemeinden leben etwa 275.000 evangelische Christen.