Lichter am Donauufer

Stimmungsvolles Zeichen: Ein Kreis aus Lichtern am Donauufer.

Bild: Ökumenischer Aktionskreis lebendige Donau

Donausegnung 2022

Ein Zeichen der Schöpfungsverantwortung

Der ökumenische Brauch der Donausegnug, der alljährlich in Niederaltaich stattfindet, kann am 9. Januar wieder gemeinsam an der Donau gefeiert werden. Allerdings wird aufgrund der Pandemie auf Lichterprozession und Vespergottesdienst verzichtet.

Die beeindruckende Feier nach dem alten orthodoxen Brauch, am Fest der Taufe Jesu die strömenden Wasser zu segnen, bildet seit 1994 den jährlichen Höhepunkt der monatlichen Schöpfungsgebete am Niederalteicher Donauufer. So wie in den griechisch- und russischorthodoxen Kirchen wird zu Segenworten aus der Liturgie der Wasserweihe drei Mal ein Kreuz in den Fluss geworfen.

Gleichzeitig ist die Donausegnung ein Zeichen ökumenischer Verbundenheit in christlicher Schöpfungsverantwortung in der niederbayerischen Region: sei es bis 2013 in der Auseinandersetzung um den Donauausbau oder bei den inzwischen globaler gewordenen Anliegen des Klimaschutzes, die von den Donaugebeten aufgenommen werden und jetzt in den Sorgen um die weltweite Pandemie.

"Erfülle uns mit Dankbarkeit und Verantwortung für die Werke DEINER Schöpfung. Bewahre DEINEM Geschöpf, unserer Donau, ihre Ursprünglichkeit, Schönheit und Kraft. Lenke ihren Lauf zum Wohle aller, die an ihren Ufern wohnen, und bewahre uns vor schädlichen Überschwemmungen."

Aus der Liturgie zur Donausegnung

Der alte Brauch ist weit über Niederaltaich hinaus bekannt: So hatte 2013 Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm die 20. Donausegnung mitgestaltet und sich in seiner Predigt für den sanften Donauausbau eingesetzt: "Nie und nimmer geht das Lob über die Wunder der Schöpfung, das die  biblischen Texte von vorne bis hinten zum Ausdruck bringen, mit der Vernichtung der Natur zusammen! Das Glück des Menschen liegt nicht in der Bemächtigung der Natur, sondern in der Verantwortung gegenüber der Natur." Im gleichen Jahr war die politische Entscheidung zu einem sanften Donauausbau gefallen. Die Donausegnung und die monatlich gefeierten Schöpfungsgebete wurden fortgesetzt und bleiben bis heute aktuell.

Feier unter Corona-Bedingungen

Im vergangenen Jahr musste die Veranstaltung wegen der Pandemie abgesagt werden. Alle wurden gebeten, von zu Hause aus mit Texten aus der Liturgie für den Erhalt der Schöpfung zu beten. Umso erleichterter sind die Veranstalter, dass die Donausegnung 2022 - wenn auch mit Einschränkungen - wieder stattfinden kann: Am 1. Sonntag nach Epiphanias (9. Januar 2022), der traditionell an die Taufe Jesu im Jordan erinnert, laden Pfarrerin Astrid Sieber, Hengersberg, Dekan Heinrich Blömecke, Moos, und Pfarrer Josef Göppinger vom Aktionskreis „Lebendige Donau“ dazu ein. Treffpunkt ist um 17 Uhr an der Fähranlegestelle. Die Festansprache am Donauufer hält Domkapitular Heribert Schauer. 

Wegen der Pandemie-Bestimmungen wird auf die bereits traditionelle Lichterprozession und den Vespergottesdienst in der Basilika verzichtet. Die vorgeschriebenen Abstandsregeln und der gebotene Mundschutz werden an der Donau eingehalten.

05.01.2022
ELKB