Bayerische Demenzwoche

Menschen mit Demenz begleiten

Unter dem Motto "Festhalten, was verbindet" steht die Bayerische Demenzwoche, die zum fünften Mal vom 20. bis 29. September zahlreiche Veranstaltungen rund um das Thema anbietet.

„Als Diakonie Bayern sehen wir mit Sorge die immer größer werdende Zahl an Menschen mit einer Demenzdiagnose“, erklärte die Diakonie-Vorständin Soziales, Sandra Schuhmann. In Bayern gehe man momentan von etwa 270 000 Menschen mit Demenz aus - mit stark ansteigender Tendenz. „Im Jahr 2030 sind es voraussichtlich schon 300 000 Menschen, im Jahr 2040 werden es 380 000 Menschen sein, die in Bayern mit einer Demenzerkrankung leben“. Neben den Betroffenen selbst gelte es aber auch, die Menschen in der unmittelbaren Umgebung in den Blick zu nehmen.

Zur Unterstützung von Angehörigen gibt es den DemenzGuide, eine App mit Tipps für den Umgang mit Menschen in der Demenz und hilfreiche Ideen.

Hier seien es vor allem die Lebenspartner, aber auch Kinder und weitere An- und Zughörige, die einen wichtigen Beitrag in der Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz leisteten. Schuhmann: „Rund 80 Prozent der Menschen, die mit einer Demenz leben, leben in der eigenen Häuslichkeit oder bei An- und Zugehörigen.“

Angehörige im Blick

Besonderes Augenmerk gelte darum den Fachstellen für pflegende Angehörige. Sie werden zwar vom Freistaat gefördert; die Förderung deckt die Kosten jedoch bei weitem nicht ab: 24.000 € erhalten die Träger einer Fachstelle pro Vollzeitstelle. Das sei bei weitem nicht ausreichend für die Beschäftigung einer qualifizierten Fachkraft, betonte die Diakonie-Vorständin. Es bleibe ein Zuschussgeschäft für unsere Träger. Bei knappen Kassen werde es sich zeigen, wie lange dieses so wichtige Angebot noch aufrechterhalten werden kann.

ELKB

Cover des Buches ELKB: Nähme ich Flügel der Morgenröte...

Nähme ich Flügel der Morgenröte...

Handreichung der Evang.-Luth. Kirche in Bayern zur Begleitung von Menschen mit Demenz und ihren Angehörigen.

„Nur wenn wir Demenz und unseren Umgang damit als gesamtgesellschaftliche Aufgabe begreifen, werden wir den Herausforderungen der stetig wachsenden Zahl an Betroffenen begegnen können", so Schuhmann. "Menschen mit Demenz, deren Familien und deren Freundeskreis leisten hier enorm viel und stellen sich tagtäglich neuen Herausforderungen. Und sie brauchen weiterhin die Unterstützung der Politik.“

Bayernweit über 1300 Veranstaltungen

Noch bis 29.9. sind mehr als 1.300 Veranstaltungen und Aktionen geplant, etwa Infoveranstaltungen, demenzsensibel gestaltete Gottesdienste und kulturelle Events, Workshops sowie Podiumsdiskussionen. Auf der Webseite des Staatsminsteriums für Gesundheit, Pflege und Prävention können Veranstaltungen nach Ort, Art der Veranstaltung und Themnschwerpunkt gesucht werden.