Festgottesdienst
Neues Dekanat Donau-Ries
Entstanden ist es aus der Fusion der Dekanate Donauwörth, Nördlingen und Oettingen. Dekan Frank Wagner griff in seiner Predigt laut Manuskript die Rieser Hochzeitssuppe als "ganz starkes Symbol für die Neugründung" auf. Eine Hochzeitssuppe gebe es bei freudigen Ereignissen - zu denen für ihn auch die Dekanatsgründung gehöre. Die drei Suppeneinlagen, für die er sich entschieden habe, sollen stellvertretend für die drei früheren Dekanate stehen: die hellen Brätknödel, die dunklen Leberknödel und die braunen Knöpfle.
Doch drei Knödel allein machten noch keine Suppe, sagte Wagner. Dazu brauche es auch eine gute Brühe. Diese gute Brühe machten für das neue Dekanat vor allem die Ehrenamtlichen mit all ihren unterschiedlichen Gaben aus, etwa in den Kirchenvorständen, in der Kirchenmusik oder in der Synode. Vieles müsse noch wachsen und reifen, auch die Gremien. Dekan Wagner, der bei dem Festgottesdienst offiziell von Landesbischof Kopp in sein neues Amt eingeführt wurde, bat daher auch um Geduld, "wenn nicht von Anfang an alles zu 100 Prozent passt. Sicher: Es wird gut werden". Im Anschluss an den Gottesdienst gab es einen Empfang. Den Gästen wurde dabei Rieser Hochzeitssuppe serviert.
Dekan Wagner rief in seiner Predigt in der Nördlinger Georgskirche auch dazu auf, sich mehr auf das Positive in der Kirche zu besinnen. "Warum reden wir immer nur über Kirchenaustritte, über weniger Finanzen, über zurückgehende Gottesdienstbesuche?", fragte Wagner. "Warum vergessen wir, dass wir eine gute Botschaft haben, die diese Welt unbedingt braucht?" Er rief dazu auf, mit einem positiven Blick ins neue Dekanat zu starten und Mut für neue Formate zu haben, zum Beispiel "einfach heiraten" oder Tauffeste am See. Zugleich appellierte er für mehr soziale Wärme. Politiker dürften nicht auf Kosten der Schwächsten, wie etwa Bürgergeldempfänger oder Geflüchtete, Politik machen.
"Parolen wie Remigration und politische Mitbewerber, die man zum Feind erklärt, verbreiten Kälte in dieser Welt", sagte Wagner. Genau da brauche es die Kirche, die dagegen aufstehe und protestiere. Das neue Donau-Ries-Dekanat mit nun rund 30.000 Evangelischen ist offiziell am 1. Januar an den Start gegangen. Bis auf zwei Gemeinden ist es fast deckungsgleich mit dem Landkreis Donau-Ries. Sitz des Dekanats ist Nördlingen, erster Dekan des neuen Gebildes ist Frank Wagner, der bislang Dekan in Donauwörth war.
14.01.2025
epd