Auch im Jahr 2024 wird das Augsburger Hohe Friedensfest von einem kulturellen Rahmenprogramm begleitet.
Bild: Friedensbüro der Stadt Augsburg
Augsburger Hohes Friedensfest
Mit Streit, Kreativität und Expertise für die Demokratie
Dass die Demokratie angreifbar und keine Selbstverständlichkeit ist, wird zunehmend deutlich. Umso erfreulicher ist es, dass das Friedensbüro der Stadt Augsburg wieder ein Programm präsentieren kann, das gemeinsam mit vielen Vereinen, Gemeinden und zivilgesellschaftlichen Initiativen entstanden ist – als engagiertes Zeichen für eine lebendige Demokratie und eine Einladung zu Begegnung und Austausch.
Die Wichtigkeit einer multiperspektivischen Auseinandersetzung mit dem Thema spiegelt sich im Friedensfest in einer großen Vielfalt an Formaten der mehr als 50 Veranstaltungen wider: Theater, Ausstellungen, Gespräche, Lesungen, Vorträge, Poetry Slam, Filmvorführungen, Tanzperformances und vieles mehr gehören zum Angebot. Im Vordergrund steht, ganz im Sinne der Demokratie, Partizipation: Interaktive Veranstaltungsformate wie Workshops, Diskussionen und Kunstaktionen laden die Bürgerinnen und Bürger zur Beteiligung ein.
Die in den letzten Jahren entstandene Tradition der „kleinen“, dezentralen Friedenstafeln entpuppt sich als Erfolgsmodell. Dieses Jahr gibt es mehr Friedenstafeln in den Stadtteilen als je zuvor: in Hochzoll, in Haunstetten, im Herrenbach, in Oberhausen und in Göggingen. Zudem gibt es erstmals eine Jugendfriedenstafel.
Auch im Jahr 2024 wird das Augsburger Hohe Friedensfest von einem kulturellen Rahmenprogramm begleitet. Hinführend zu diesem bundesweit einmaligen Feiertag laden auch die Kirchen zum kulturellen Rahmenprogramm vom 20. Juli bis zum 8. August rund um das diesjährige Schwerpunktthema Demokratie ein.
Am Donnerstag, 11. Juli, eröffnet in der Moritzkirche die Rauminstallation der Künstlerin Stefanie Kraut "wenn die sonne tief". In Kooperation mit dem Verein JCube e.V. entspinnt sie einen Dialog auf Augenhöhe mit jungen Menschen, die auf der Straße leben. Versatzstücke aus diesen Gesprächen und Relikte urbaner Umbrüche werden in einer Rauminstallation in der Moritzkirche geschichtet, überlagert und in Beziehung gesetzt.
Augsburger Hohes Friedensfest
Das Augsburger Hohe Friedensfest wird seit 1650 am 8. August begangen. Ursprünglich feierten die Augsburger Protestanten damit das 1648 durch den Westfälischen Frieden eingeleitete Ende ihrer Unterdrückung während des Dreißigjährigen Krieges. Heute ist das Friedensfest ein auf das Augsburger Stadtgebiet beschränkter gesetzlicher Feiertag, womit Augsburg die meisten gesetzlichen Feiertage in Deutschland besitzt.
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"Gleiche Würde für alle aus höchstem Grund" heißt die Veranstaltung mit Erfahrungen, Texte und Musik aus unterschiedlichen Religionen zu Artikel 1 des Grundgesetztes, am Dienstag, 23. Juli, um 17 Uhr, im Hofgarten.
Am Montag, 29. Juli, um 19 Uhr geht es in der Stadtbücherei um "Demokratie und Religion – Ein Widerspruch?" Der Runde Tisch der Religionen im Gespräch Religion und Demokratie. Vertreterinnen und Vertreter verschiedener Religionen in Augsburg werden an diesem Abend miteinander ins Gespräch kommen. Sie werden demokratische Strukturen innerhalb ihrer Religionsgemeinschaften erläutern und ihr Verhältnis zum modernen Staat beleuchten.
Auf dem Piazza im Annahof findet am Dienstag, 30. Juli um 19 Uhr 19 Uhr der 2. Open Air Poetry Slam "Demokratie reimt sich auf Frieden" statt. Die Slammer*innen nähern sich dem diesjährigen Thema in ihren Texten von verschiedenen Seiten. Das Publikum darf am Ende eine*n Sieger*in wählen.
Am Mittwoch, 7. August, findet um 19 Uhr auf dem Rathausplatz das Multireligiöse Friedensgebet statt. Traditionell findet das multireligiöse Friedensgebet am Vorabend des Hohen Friedensfests statt. Mit dem multireligiösen Friedensgebet soll die Hoffnung auf eine Welt gestärkt werden, in der niemand unterdrückt oder verfolgt wird.
Im August greift die Nacht.Kirche das Motto des diesjährigen Friedensfests auf und beleuchtet es in verschiedenen Facetten. Dafür öffnen evangelische Kirchen nachts ab 21 Uhr ihre Türen und werden erfahrbar. Alle Nachteulen und Neugierige sind eingeladen, die Kirchenräume unter verschiedenen Demokratieaspekten in der Nacht zu erleben: mit Musik, Bildbetrachtungen, Texten, Meditation und Raum für eigene Gedanken:
- 7. August, Demokratie.Weisen, Barfüßerkirche
- 14. August, Demokratie.Ohr, St. Anna
- 21. August, Demokratie.Humor, St. Ulrich
- 28. August, Demokratie.Labor, Heilig Kreuz
Am 8. August beginnt das Hohe Friedensfest um 10 Uhr mit dem ökumenischen Festgottesdienst in St. Ulrich und Afra. Die Festpredigt hält Landesbischof Dr. Oliver Schuegraf aus Schaumburg-Lippe. Der ökumenische Familiengottesdienst zum Hohen Friedensfest findet zeitgleich in Evangelisch St. Ulrich statt.
15.07.2024
Friedensbüro der Stadt Augsburg