Impressionen vom Augsburger Friedensfest 2023 von Axel Mölkner-Kappl.
Frieden
Für Frieden und Toleranz
Mehrere Hundert Menschen haben am Dienstag auf dem Rathausplatz in Augsburg bei strahlendem Sonnenschein an der großen Friedenstafel zusammen das Friedensfest gefeiert. Erstmals verkündete dabei Oberbürgermeisterin Eva Weber die Preisträgerin des Augsburger Friedenspreises vor einer großen Öffentlichkeit. Der Preis, der seit 1985 alle drei Jahre von der Stadt Augsburg und der bayerischen Landeskirche für Verdienste um ein tolerantes und friedvolles Miteinander von Kulturen und Religionen vergeben wird, geht in diesem Jahr an die Journalistin Katrin Eigendorf.
Ebenfalls zum ersten Mal brach Weber auf der Bühne das Brot und teilte es mit einem Dutzend Vertreterinnen und Vertretern der in Augsburg ansässigen Religionen. Die Menschen an den Tischen antworteten mit Applaus und Jubelrufen. Auf den weiß gedeckten Tischen gab es Getränke, Trauben und Gebäck oder mitgebrachte Pizza, Salate, Kuchen und Wein.
Repräsentanten der katholischen und evangelischen Kirche in Augsburg, Vertreter der jüdischen Kultusgemeinschaft und ein Imam bekräftigten, was das interreligiöse Miteinander für die Stadtgesellschaft und die Friedensarbeit an sich bedeute. Das Hohe Friedensfest am 8. August werde seit dem Jahr 1650 im Gedenken an den Westfälischen Frieden von 1648 und damit an das Ende der Unterdrückung der Protestanten während des Dreißigjährigen Krieges gefeiert, hieß es. Es stehe als Tag der Religionsfreiheit, aber auch für Toleranz und Miteinander während des gesamten Jahres.
Die Journalistin Katrin Eigendorf sei „aus Sicht Augsburgs eine äußerst würdige Preisträgerin mit großer Strahlkraft für die Bedeutung des Zusammenhangs von Medienberichterstattung und Frieden“, sagte Weber zur Begründung der Jury-Entscheidung zur Vergabe des Friedenspreises. Mit der Auszeichnung werde auch die Bedeutung eines unabhängigen, mutigen Journalismus für die Bewahrung und die Schaffung von Frieden betont, betonte der Augsburger evangelische Regionalbischof und Juryvorsitzende Axel Piper in seiner Ansprache. „Friede ist nur möglich und von Dauer, wenn er den Situationen und Interessen der Menschen bestmöglich gerecht wird. Dazu aber müssen die Situationen und Interessen offen dargelegt und differenziert gewürdigt werden.“ Der Preis ist mit 12.500 Euro dotiert und wird am 9. Oktober im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses überreicht.
09.08.2023
epd/Timo Lechner, Imke Plesch