Pressemitteilung vom 04.09.2022

Landesbischof Bedford-Strohm zum Ukraine-Krieg: Kirchen beten für einen Frieden, der militärische Aggression nicht belohnt

Bedford-Strohm predigt aus Anlass der Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen in Karlsruhe

Die Kirchen werden nie aufhören, für das Ende der „schrecklichen Gewalt“ des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine zu beten, so der bayerische Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm. Er predigte heute in einem ökumenischen Gottesdienst, der anlässlich der 11. Vollversammlung des Ökumenischen Rats der Kirchen (ÖRK) in der katholischen Kirche St. Stephan in Karlsruhe stattfand. Bedford-Strohm nimmt als Delegierter der EKD an der Vollversammlung teil.

Die Kirchen würden nicht aufhören, für das Ende der Gewalt und einen „gerechten Frieden zu beten, der militärische Aggression nicht belohnt“, betonte Bedford-Strohm. Alle spürten das „schreckliche Dilemma zwischen der moralischen Fragwürdigkeit der Teilnahme an der Sünde des Krieges auf der einen Seite und der Notwendigkeit eines wirksamen Widerstands gegen einen Aggressor, der Mindeststandards des Völkerrechts und der humanitären Regeln brutal missachtet, auf der anderen Seite“.

Einen einfachen Ausweg gebe es nicht, so der Landesbischof. Trotzdem würden die Kirchen weiter dafür beten und eintreten, „dass Ukrainer und Russen eines Tages wieder enge Freunde werden“. Er wisse, dass dies ein Traum sei. Aber er werde nie vergessen, wie er bei einem Schüleraustausch in Frankreich erlebt habe, dass die lange Zeit verfeindeten Länder Frankreich und Deutschland zu Freunden geworden seien. Darum glaube er „fest daran“, was als Motto dieser Vollversammlung des ÖRK gewählt wurde: „Die Liebe Christi bewegt, versöhnt und eint die Welt“.

Die Liebe sei „die Muttersprache der Kirche“. Der Kern des christlichen Glaubens, so Bedford-Strohm, sei das Gefühl, von Gott bedingungslos geliebt zu werden, sei „die Liebe Jesu Christi, die sich nicht auf Regeln und Doktrinen konzentriert, sondern auf die Menschen und Gottes Liebe zu den Menschen“.

04.09.2022
Karlsruhe/München, Johannes Minkus, Pressesprecher

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